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EINMISCHUNG IN DIE WISSENSCHAFT

RHETICUS, EIN VERGESSENES GENIE?
Wie es mir gelang,
Rheticus in Wittenberg bekannt zu machen


• Ergänzung im Jahr 2024 - der 450. Todestag von Rheticus steht bevor
    (Eine Mail an den Geschäftsführer der "Leucorea" im Januar 2024)

• Rheticus zum 500. Geburtstag - die Texte aus dem Jahr 2014:
    • Meine Versuche, auf ihn aufmerksam zu machen, beginnen
       im August 2013
    • In Wittenberg hat sich viel getan - Rheticus ist nicht vergessen (22.11.2014)
    • In Feldkirch, seinem Geburtsort, gibt es Festveranstaltung,
      Jahresausstellung - und das "Rheticus-Jahr"
    • Ein Buch "Rheticus zum 500. Geburtstag"
    • Was sich in Lutherstadt Wittenberg (nicht) tut ...  (März 2014)
    • Am Rande erwähnt (weitere Bücher über Rheticus)

• Ergänzung im Jahr 2024 - der 450. Todestag von Rheticus steht bevor

Anfang des Jahres fiel mir auf, dass in diesem Jahr der 450. Jahrestag des Todes von Rheticus bevorsteht. Ich war mir sicher, dass in Feldkirch dieser Tag besonders gewürdigt wird.
Auch jetzt wollte ich zwar daran erinnern, aber nicht mehr so einen großen  Aufwand treiben wie damals vor 10 Jahren.
(siehe unten)

Deshalb schrieb ich am 12. Januar 2024 an den Geschäftsführer der Leucorea, Herrn Dr. Karl Tetzlaff, eine Mail:
Betr. 450. Todestag von Georg Joachim Rheticus am 4. Dezember 2024

Sehr geehrter Herr Dr. Tetzlaff,

darf ich Sie als Geschäftsführer der Leucorea auf dieses Jubiläum aufmerksam machen:
Am 4. Dezember 2024 jährt sich der Todestag von Georg Joachim Rheticus zum 450. Mal.

Damals, im Jahr 2014 wurde nicht nur in seinem Geburtsort Feldkirch, sondern auch hier in Wittenberg in der Evangelischen Akademie und in der Leucorea an den 500. Jahrestag seiner Geburt am 16. Februar 1514 erinnert.

Rheticus, der "erste Kopernikaner", zog von Wittenberg aus (wo er in Förderung durch Melanchthon - der am gleichen Tag 17 Jahre zuvor geboren wurde - als Mathematikprofessor arbeitete) zu Kopernikus und half ihm bei seinen Arbeiten und der Vorbereitung für den Druck seines Buches. Ohne Rheticus wären die Erkenntnisse von Kopernikus ggf. verloren gegangen.

Damals, im Jahr 2014, gab es anlässlich dieses Jubiläums auch Kontakte zwischen Wittenberg und Feldkirch.

Hier einmal zwei Links zu einem kurzen Film über Rheticus, der wesentlich in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Feldkircher Rheticus-Gesellschaft (rheticus.com) entstanden ist:

https://rheticus.com/rueckblick/berichte-2023/der-vorarlberger-rheticus-kopernikus-genialer-schueler-spieldoku-dauerhaft-in-orf-tvthek

https://tvthek.orf.at/history/Geschichte/10963486/Der-Vorarlberger-Rheticus-Kopernikus-genialer-Schueler/14184089

Es wäre zu wünschen, dass in diesem Jahr anlässlich seines 450. Todestages auch hier in Wittenberg wieder an Rheticus erinnert wird.
Da unser Ministerpräsident, Herr Dr. Reiner Haseloff, persönlich ein großer Verehrer von Rheticus ist, könnte er ggf. sogar zu einer Mitarbeit an einer Gedenk-Veranstaltung gewonnen werden.

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen sehr gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
(...)
Er antwortete mir am 15.01.2024 sehr freundlich:
Sehr geehrter Frau Krüger,

haben Sie vielen Dank für Ihren Hinweis. Das Rheticus-Jubiläum hätte mir ansonsten nicht vor Augen gestanden. Spontan wäre meine Idee, das damit gesetzte Thema in die im Oktober neu beginnende Leucorea-Vortragsreihe "Aus der Forschung" aufzunehmen. Diese werde ich spätestens im Mai zu planen beginnen und würde für den Dezember einen Vortrag, der Rheticus ins Zentrum stellt, vorsehen. Womöglich könnte ich auch die Luthergedenkstätten und die Evangelische Akademie als Partnerinstitutionen gewinnen. Wäre dies in Ihrem Sinne?

Herzliche Grüße

Karl Tetzlaff
(... weitere Angaben: Funktion, Adresse usw.)
Seine Frage habe ich ihm gern noch beantwortet in meiner Mail vom 16.01.2024:
Hier eine leicht gekürzte Wiedergabe der Mail:
Sehr geehrter Herr Dr. Tetzlaff,

vielen Dank für Ihre Antwort, über die ich sehr glücklich bin.
Schön, dass Sie das Rheticus-Jubiläum in die Programm-Gestaltung der Leucorea für 2024 aufnehmen wollen.
Was mich betrifft: ich habe Ihnen gern einen Hinweis gegeben. Wie Sie die Veranstaltung dann vorbereiten und durchführen, dazu wage ich keine Vorschläge zu machen. Natürlich ist es aus meiner Sicht sinnvoll, wenn man alle von Ihnen genannten Institutionen für eine gemeinsame Veranstaltung gewinnen kann.

Ich kann mir auch denken, dass der Oberbürgermeister, Herr Zugehör, sich über eine rechtzeitige Vorabinformation freuen würde.

Damals, vor 10 Jahren, waren Gäste aus Feldkirch anwesend, die sich auch ins Goldene Buch der Stadt eingetragen haben und man hatte den Wunsch ausgesprochen, den Kontakt zu halten.
Vielleicht könnte Herr Zugehör in diesem Zusammenhang Feldkircher Bürger, die sich dort für dieses Jubiläum engagieren, einladen. Oder eine Delegation - ggf. sogar mit Herrn Dr. Haseloff - fährt nach Feldkirch.
Aber das sind weiteführende Gedanken, die mir so einfallen, deren Umsetzung aber eher die Sache des Oberbürgermeisters ist.
Vielleicht ergibt sich ja eine zufälllige Gelegenheiten, dass Sie mit Dr. Haseloff oder Herrn Zugehör zusammentreffen und das Jubiläum erwähnen können. Ich denke, Sie würden da auf offene Ohren treffen.

In der Anlage sende ich Ihnen ein pdf, das die Rede von Dr. Haseloff zur Veranstaltung in der Evangelischen Akademie am 14. Oktober 2014 enthält.
...
Natürlich hoffe ich, dass ich zur Veranstaltung an der Leucorea eingeladen werde. ;-)

Mit allen guten Wünschen für Ihre Arbeit an der Leucorea
und mit herzlichsten Grüßen
Brunhild Krüger
(Das pdf der Festrede kann hier abgerufen werden.)

Am 07.10.2024 kann ich nun berichten, dass es in der Leucorea eine kleine Veranstaltung geben wird:
siehe IMPRESSIONEN AUS MEINER HEIMAT (in LUTHERSTÄDTISCHES)

• Rheticus zum 500. Geburtstag - die Texte aus dem Jahr 2014

Meine Versuche, auf ihn aufmerksam zu machen,
beginnen im August 2013


Anlässlich des 500. Geburtstages von Rheticus am 16. 2. 2014 habe ich seit August 2013 versucht, diese interessante und für das moderne  Weltbild äußerst wichtige historische Persönlichkeit in der Öffentlichkeit etwas bekannter zu machen.

Anfangs titelte ich diese Seite noch "Der vergessene 500. Geburtstag von Rheticus". Nun hat sich im Laufe des Jahres 2014 einiges getan: Die Stadt Wittenberg wird Rheticus nicht mehr vergessen - hoffe ich.

Bis Ende des Jahres 2013 war Rheticus selbst hier in Wittenberg, von wo er auszog nach Frauenburg zum Domherrn Kopernikus, den meisten Einwohnern völlig unbekannt.

Doch "ohne Rheticus kein Kopernikus" - ohne sein Engagement hätte Kopernikus sich wohl nicht entschlossen, seine Ausarbeitungen drucken zu lassen. Die Änderung, die das bewirkte - der Übergang vom geozentrischen Weltbild (Erde ruht im Mittelpunkt der Welt) zum heliozentrischen Weltbild (Erde kreist mit den anderen Planeten um die ruhende Sonne) - war eine der größten geistigen Revolutionen der Menschheit und wird gern als "kopernikanische Wende" bezeichnet. Rheticus war in diesem Sinne ein "Wegbereiter der Neuzeit", wie das Buch zweier Feldkircher Autoren überschrieben ist.

Heutzutage denkt man dank hoher Allgemeinbildung, dass die wichtigsten Personen der Geschichte auch bekannt sind und die nicht bekannten "also" (demzufolge) nicht wichtig sind.
Man kann aber auch sagen: in der unüberschaubaren Zahl historischer Fakten kann man gar nicht alles wissen. Da fällt es dem Einzelnen nicht auf, wenn jemand, der wichtig war und ist, einfach verschwiegen wird oder seine Wichtigkeit heute eine andere ist als früher.

Je länger ich mich mit Rheticus befasste, um so mehr fragte ich mich:
WIRD ER VERSCHWIEGEN ODER IST SEINE WICHTIGKEIT NUR NOCH NICHT ERKANNT?

Es gibt zahlreiche Anhänger und Freunde von Rheticus, einige Bücher über ihn, sogar ein "Rheticus-Jahr" gibt es.
Details aus seinem Leben können gegoogelt werden.

Hier stelle ich einige Informationen zusammen über Rheticus und  Ereignisse rund um seinen 500. Geburtstag:
- In Wittenberg hat sich viel getan - Rheticus ist nicht vergessen (Der Stand der Dinge im November 2014)
- In Feldkirch, seinem Geburtsort, gibt es Festveranstaltung, Jahresausstellung  und das "Rheticus-Jahr"
- Ein Buch "Rheticus zum 500. Geburtstag" ist im Januar 2014 erschienen.
- Was sich in Lutherstadt Wittenberg (nicht) tut ...  (Der Stand der Dinge im März 2014)
- Am Rande erwähnt (ein Sachbuch, ein Roman und ein Kinderbuch)

In Wittenberg hat sich viel getan - Rheticus ist nicht vergessen

22.11.2014
Mit großer Freude kann ich berichten, dass es in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalts hier in Wittenberg am 24. Oktober eine Festveranstaltung zu Ehren des 500. Geburtstages von Rheticus gegeben hat, über die auch in der lokalen Presse berichtet wurde.

Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff (Physiker), hielt die Festrede. Gäste aus Feldkirch waren anwesend, die sich zuvor ins Gästebuch der Stadt eingetragen hatten: Die Stadträtin Frau Dr. Barbara Schöbi-Fink überbrachte die Grüße des Bürgermeisters der Stadt. Ihr Gatte, Herr Dr. Philipp Schöbi, einer der beiden Autoren des neuen Buches "Rheticus - Wegbereiter der Neuzeit" (2. Auflage) Quelle war ebenfalls anwesend.
Am 17. November kam es zu einer akademischen Festveranstaltung in der Leucorea - gemeinsam mit der Leopoldina, der "Deutschen Akademie der Naturforscher".

Die beiden Städte Feldkirch und Wittenberg wollen auch in Zukunft in Kontakt bleiben.

Hier können Sie die Einladungen zu den beiden Veranstaltungen als pdf-Dateien einsehen: für den 24.10.2014   und für den 17.11.2014

In Feldkirch, seinem Geburtsort, gibt es Festveranstaltung, Jahresausstellung - und das "Rheticus-Jahr"

Dem Städchen Feldkirch in Vorarlberg / Österreich ist der dort geborene Georg Joachim Rheticus nicht nur ehrendes Gedenken und ein Denkmal der besonderen Art wert - nein, ihm wird ein ganzes "Rheticus-Jahr" gewidmet und eine Ausstellung gezeigt, die das ganze Jahr 2014 zu sehen sein wird. Am Wochenende des Jubiläums - der 500. Geburtstag fällt auf einen Sonntag - gibt es ein ausführliches Programm.
Nähere Informationen finden sich auf folgenden Seiten der Website der Stadt Feldkirch:
(Zum 15.03.2024 habe ich die Links überprüft - sie sind nicht mehr abrufbar, daher habe ich die Verlinkungen entfernt. Auch die Suche nach einer anderen Verlinkung des jeweiligen Themas brachte keine Ergebnisse.)
www.feldkirch.at/rathaus/bibliothek/rheticus-jahr-2014/wittenberg-und-feldkirch-1

www.feldkirch.at/rathaus/bibliothek/rheticus-jahr-2014/programm-und-veranstaltungen-im-rheticus-jahr-2014

www.feldkirch.at/rathaus/bibliothek/rheticus-jahr-2014/ohne-rheticus-kein-kopernikus

Die Festrede von Prof. Dennis Danielson am 500. Geburtstag ist zu finden unter
www.feldkirch.at/stadt/bildung-kultur/rheticus-jahr-2014/festrede-von-prof-dennis-danielson

In Feldkirch gibt es eine "Rheticus-Gesellschaft", deren Website man unter www.rheticus.com/ »externer Link« erreicht.
(Angemerkt:
Dieser Link auf die Rheticus-Gesellschaft funktionierte zum  15.03.2024.)


Das unten (im Thema "Was sich in Lutherstadt Wittenberg (nicht) tut ...") erwähnte Buch der Rheticus-Gesellschaft ist inzwischen (23.04.2014) in neuer, erweiterter Auflage erschienen. Einer der beiden Autoren, Dr. Philipp Schöbi schickte mir im April entsprechende Informationen über die Präsentation des Buches, die ich hier verlinkte (zum 15.03.2024 nicht mehr aufrufbar):
www.rheticus.com/archiv/berichte-2014/82-neues-buch-rheticus-wegbereiter-der-neuzeit-vorgestellt »externer Link« 

Ein Buch "Rheticus zum 500. Geburtstag"

Im Januar 2014 ist ein Buch oder Büchlein erschienen:
"Rheticus zum 500. Geburtstag - Mathematiker, Arzt, Astronom"

von Stefan Hildebrandt Quelle.

In der "Leipziger Internetzeitung" (www.l-iz.de, der Artikel ist nicht mehr kostenlos abrufbar)  wurde unter der Überschrift:
Ein Buch würdigt den Leipziger Geburtshelfer der Kopernikanischen Wende: Rheticus zum 500. Geburtstag
von Ralf Junke u. a. geschrieben:
dass Rheticus Kontakt zu Luther und Melanchthon hatte, wobei letzterer "schnell erkannte, dass der junge Mann genau der Typus des modernen, aufgeschlossenen Forschers war, den er sich in seinem Bildungsideal erhoffte. Melanchthon war es, der den jungen Rheticus auf das Studium der Mathematik und der Astronomie lenkte und dafür sorgte, dass der nach seinem Magisterabschluss schleunigst eine Berufung als Professor bekam. Ein kleines Blitzlicht auf Melanchthons Strategie, aus der 1502 am "Rande der zivilisierten Welt" gegründeten Universität Wittenberg die führende Bildungseinrichtung in deutschen Landen zu machen.
Doch Rheticus war in doppelter Weise der moderne Forschertypus. Er ... nahm sich Urlaub, um auf (Bildungs-)Reise zu gehen. Nach Frauenburg, wo ein Astronom saß, von dem zu dieser Zeit nur Wenige gehört hatten, der aber gerade das alte Ptolemäische Weltbild umgestürzt hatte: Kopernikus. Die "Kopernikanische Wende" hätte durchaus noch ein paar Jahrzehnte später stattfinden können, wenn nicht Rheticus den Frauenburger Astronomen dazu bewegt hätte, sein Lebenswerk zu veröffentlichen. Was aber erst der zweite Schritt war. Denn das Werk war so komplex, dass es eigentlich einen Boten brauchte, einen Mann, der fähig war, die Grundthese so verständlich zu vermitteln, dass auch die zeitgenössischen Astronomen in der Lage waren zu verstehen, worin der Unterschied dieses neuen, heliozentrischen Weltbildes nun im Vergleich mit dem nach wie vor schulbestimmenden geozentrischen Weltbild des Claudius Ptolemäus lag."

Was sich in Lutherstadt Wittenberg (nicht) tut ...  (März 2014)

Diese historische Leistung müsste doch auch hier in der Lutherstadt, dem Ort, von dem Rheticus aufbrach, gewürdigt werden. Das sollte man meinen. Jedoch ist dieser Name hier so gut wie unbekannt. Die meisten Wittenberger, die ich fragte, haben diesen Namen noch nie in ihrem Leben gehört.

Warum - das ist meine Frage, die mir bisher noch keiner hier in Wittenberg beantworten konnte - ist das so? Warum wurde er ausgerechnet hier  in Wittenberg fast völlig vergessen?

Schließlich kann man seine Wirkung auf die Geistesgeschichte durchaus mit dem Wirken Martin Luthers vergleichen:
"Rheticus - Wegbereiter der Neuzeit" nannte die Feldkircher Rheticus-Gesellschaft das Buch über ihn Quelle.

Die Reformation allein hat die Neuzeit nicht herbeigeführt.
Die Neuzeit hat viele "Väter": dazu gehörten geistige Riesen wie Kopernikus, Michelangelo, Leonardo da Vinci, dazu gehören moderne Händler wie die Fugger, dazu gehören sicher noch viele Menschen mehr, die den Geist der Neuzeit aufgriffen und gegen die alte Denkweise allmählich durchsetzten. Die Reformation selbst und die Leistungen Luthers sind nur ein Teil dieser geistigen
Wende.


Inzwischen habe ich zahlreiche maßgebliche Personen in Wittenberg von diesem Jubiläum in Kenntnis gesetzt, immer in der Hoffnung, jemand  von ihnen würde sagen: "Ja, da müssen wir dringend was tun. Rheticus ist wichtig in der Stadtgeschichte, in der Wissenschaftsgeschichte unserer Stadt, als Zeitgenosse von Luther und Melanchthon, als ein Mensch, auf den wir stolz sind, dass er einst in den Mauern unserer Stadt lebte, lernte und lehrte."

So hatte ich z. B. dem Direktor der Luthergedenkstätten, Dr. Stefan Rhein, in einer Mail u. a. von der Festveranstaltung in Feldkirch geschrieben und die Meinung vertreten, dass es sich für Wittenberg eigentlich gehören würde, mit einer repräsentativen Delegation daran teilzunehmen.
Schließlich ist Rheticus ja als Zeitgenosse Luthers und Melanchthons gar nicht wegzudenken aus dem geistigen Umbruch dieser Zeit, der vielleicht mit dem Thesenanschlag Martin Luthers seinen sichtbaren Anfang nahm, der dann aber weiterging, auch mit dem, was Rheticus dazu beitrug.

Doch in Wittenberg stehen alle Zeichen nur  und ausschließlich auf Vorbereitung des 500. Jahrestages der Reformation. Da ist für Rheticus kein Platz und keine Zeit. 

Schrieb ich Anfang Februar 2014 hier noch:
"Ich würde mich sehr freuen, in nächster Zeit besseres berichten zu können über die Würdigung von Rheticus hier in Wittenberg."
kann ich nun melden, dass sich doch einiges tun wird auch hier in Wittenberg.

Es war mir gelungen, den "Wochenspiegel", ein lokales Anzeigenblatt, für Rheticus zu interessieren. Der Artikel  vom 05.02.2014 ist abrufbar unter
www.wochenspiegel-web.de/~~/Rheticus__Das_verkannte_Genie.html
(Der Link ist zum  15.03.2024 nicht  mehr aufrufbar.)


Seitens der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalts (Sitz hier in Wittenberg) ist in diesem Jahr eine Veranstaltung zu Rheticus geplant. Die Bibliothek des Predigerseminars (zur Zeit im Zeughaus in der Juristenstraße untergebracht) will Besuchern Bücher von und über Rheticus näherbringen.
Der  Wittenberger CAMPUS-Verein steht mit der Rheticus-Gesellschaft in Feldkirch in Kontakt und bemüht sich, die dort erarbeitete Rheticus-Ausstellung (die noch bis Ende des Jahres in Feldkirch gezeigt wird) im kommenden Jahr nach Wittenberg zu holen.
Auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Rechtsnachfolger der Wittenberger Universität "Leucorea", wird - so lautet meine jüngste Information - sich um eine entsprechende Würdigung von Rheticus kümmern.

Im Oktober d. J. soll es hier in der Lutherstadt eine festliche Veranstaltung zur Würdigung des 500. Geburtstages von Rheticus geben, auf der der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, der Wittenberger Physiker Dr. Reiner Haseloff, sprechen wird.

Am Rande erwähnt (weitere Bücher über Rheticus)

Ein Sachbuch über die Geschichte der Entdeckung des Kosmos
In dem im Jahr 2009 erschienenen Buch "Helden des Himmels" hat Christian Pinter "Geschichten vom Kosmos und seinen Entdeckern" aufgeschrieben. Darin ist auch ein Beitrag über Rheticus und Kopernikus.
"Des Domherrn einziger Schüler - Nikolaus Kopernikus trägt eine revolutionäre Kosmologie im Kopf. Ohne den Vorarlberger Joachim Rheticus ginge sie wohl nie in Druck." (S. 75 - 81)
Zwei sich anschließende Kapitel befassen sich mit den Gedanken von Tycho Brahe und Giordano Bruno, die beide ebenfalls eine Zeitlang in Wittenberg lebten und wirkten.
(ISBN 978-3-218-00794-8)
Dr. Christian Pinter lebt in Wien.
Auf www.himmelszelt.at »externer Link«  kann man inzwischen (Stand 15.03.2024) nur noch eine Zusammenfassung eines Vortrags zum Thema
"Luther, Kopernikus und der Papst
Oder: "Der verbotene Kopernikus"
finden, in der auch Rhetikus erwähnt wird.
Frühere Angebote zu Lesungen bzw. Vorträgen hat Herr Pinter - wohl aus Altersgründen - zurückgezogen.

Ein Roman über Rheticus und Kopernikus
Ein Herr Günther hat einen Roman über Rheticus und Kopernikus geschrieben, den seine Enkelin gern als Buch herausgeben würde. Sie sucht noch einen Verlag dafür.
Inzwischen (Stand 15.03.2024) ist die Website mit weiteren Informationen nicht mehr aufrufbar - deren URL lautete: kopernikus-rheticus.de/index.php


Ein Kinderbuch über Astronomen der  Neuzeit
Das Buch, das in meiner Kindheit so großen Eindruck auf mich machte, will ich ebenfalls nicht unerwähnt lassens, auch wenn Rheticus darin nur auf wenigen Seiten erwähnt wird:
Günter Radczun:
"Und sie bewegt sich doch"
Quelle
erschien im Jahr 1961 in der 1. Auflage im Kinderbuchverlag Berlin (DDR), war für Leser ab 13 Jahre und mischte Fakten und realitätsnahe fiktive Episoden aus dem Leben und den Erkenntnissen von Kopernikus, Giordano Bruno, Kepler und
Galilei.
In dem Bericht über Nikolaus Kopernikus wurde auch die Leistung von Rheticus, dem Mathematikprofessor aus Wittenberg, erwähnt.