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MÄNNER + FRAUEN
GESCHLECHTERKAMPF - EIN SINNLOSES GEGENEINANDER

PATRIARCHAT + MATRIARCHAT


Nach dem 11. September 2001 tauchte die Frage auf:
"Kehr das Patriarchat zurück?"
Heute findet man oft Formulierungen, die auf eine "patriarchale Gesellschaft" in der Gegenwart verweisen. Sogar die katholische Kirche muss damit leben, als eine solche Organisation eingeschätzt zu werden.

Hauptkennzeichen des Patriarchats ist:
Männer haben das alleinige Sagen, Frauen sind untergeordnet.

Meist gehen diese patriarchalen Gemeinschaften einher mit undemokratischen Strukturen und Regierungsformen. Das will nicht heißen, dass nicht auch in sich demokratisch nennenden Ländern noch zahlreiche patriarchale Unterstrukturen existieren.
So weit so gut.

Nun wird jedoch - und in diesem Irrtum war ich lange selbst verfangen - das Matriarchat im Umkehrschluss so gesehen:
Frauen habe das alleinige Sagen, Männer sind untergeordnet.

Weil das noch nicht genügt an Falschdarstellung haben viele Historiker sogar die Matriarchtsforschung für "unwissenschaftlich" erklärt und Wissenschaftler und Wissenschaftler entsprechend diskriminiert.

Das Hauptbeispiel ist Heide Göttner-Abendroth, Deutschlands bekannteste Matriarchatsforscherin.
Einige ihrer Gedanken stelle ich hier vor:

GÖTTNER-ABENDROTH (in DIE BESTEN GEDANKEN » VISIONEN):
Heide Göttner-Abendroth und die Erfahrungen aus matriarchaler Vergangenheit als Wegweiser in die Zukunft

Natürlich steht heute nicht mehr die Frage, ob in Zukunft ein klassisches Patriarchat oder ein klassisches Matriarchat die beste Organisationsform einer Gesellschaft ist.

Sieht man heutige Bestrebungen, Frauen in die vorhandenen "patriarchalen" Strukturen einzubinden, ist damit noch lange keine zukunftsfähige Form gefunden.
Ich will es an einem Beispiel zeigen:

Vor vielen Jahren gab es in der von Alice Schwarzer gegründeten Frauenzeitschrift "EMMA" ein Loblied auf die Gleichberechtigung - in der Armee. Vorgestellt wurde ein Frau, die als Pilotin und Ärztin in der Armee hauptberuflich tätig war.
Ich war erschüttert:
Es kann doch nicht die Lösung sein, "Gleichberechtigung" dadurch zu erreichen, dass Frauen in de "patriarchalischsten" Struktur, die man sich überhaupt denken kann, der Armee, mitmachen zu lassen.

Es geht doch im Gegenteil darum, das "weibliche Elemenent" der Fürsorge, des Schutzes des Lebens, des friedlichen Zusammenlebens in die politischen Überlegungen einzubringen.
Das heißt, dass sich Frauen in der Politik (!), nicht in der Armee engagieren sollten, damit Kriege und Armeen überflüssig werden.

Nein, Frauen sollen natürlich nicht in der Politik das alleinige Sagen haben. Sie wollen nicht - wie aus männlichen Sicht karikiert wird - die "besseren Männer sein.

Es geht um das Miteinander beider Geschlechter, indem jedes die ihm eigenen geschlechtsspezifischen Fähigkeiten einbringt.

Vorerst  (dieses Thema muss noch wesentlich ausgebaut werden) verweise ich an dieser Stelle auf einen Text im Thema DIE BESTEN GEDANKEN:

Sabine Lichtenfels hat bereits in den 90er Jahren
"24 Thesen für eine neue Frauenbewegung"  ausgearbeitet, in denen die Überwindung des "Geschlechterkampfes" im Mittelpunkt steht.
Die erste These handelt von der "positiven Überwindung des Patriarchats":
Man muss natürlich alle Thesen im Zusammenhang sehen.
Ich gebe hier einen  Auszug daraus wieder und hoffe, dass er anregt, sich auch die Thesen insgesamt einmal anzusehen::Die Männerherrschaft hat über 3000 Jahre lang die Geschichte geprägt und dabei das Prinzip der harten Kraft aufgebaut. Die Macht männlicher Gesellschaften bestand im Brechen von Widerständen. Das äußerte sich in den Eroberungszügen, den Religionskriegen, den Erziehungsmethoden und den Methoden der Technik im Umgang mit der Natur. Durch diese Methoden ist der heutige Mann selbst in eine innere Sackgasse geraten, aus der er ohne weibliche Hilfe nicht mehr herausfindet. Wir wollen keine alten matriarchalen Strukturen wieder aufbauen, wir wollen auch nicht die Männer erneut dominieren oder bevormunden. Frauenmacht ist nicht gegen den Mann gerichtet und nicht gegen unsere Liebe zu den Männern, sie verläßt aber entschlossen diejenigen männlichen Strukturen, die zu der weltweiten Vernichtung des Lebens und der Liebe beigetragen haben. Der Planet Erde konnte nur in diesen elenden Zustand geraten, weil wir Frauen mitgemacht haben, bzw. es erduldet haben. ... (siehe LICHTENFELS, S.  in DIE BESTEN GEDANKEN » VISIONEN)

(PS: Sicher würde man diese Thesen aus den 1990er Jahren heute etwas anders formulieren - ich bitte daher, den "Geist" dieses  Texte in den damaligen Worten zu sehen.)

Hinweis am 04.01.2024
Im Zusammenhang mit meiner Mathe-Arbeit, die ich in ZWEIGLEICHEINS? (in FRIDOLIN » VORGESCHICHTE) vorstelle, erwähne ich eine Matriarchatstagung in der Evangelischen Akademie in Wittenberg im Januar 1998, die zum Thema "Sehnsucht nach dem Matriarchat?" stattfand.
Der Flyer zur Tagung kann hier aufgerufen werden:
Flyer1, Flyer2.