MÄNNER + FRAUEN
TEAMWORK
Gemeinsam sind wir besser
Das Prinzip "Herrscher-Paar" (bzw. "Doppelspitze")
Es mag jetzt fast wie ein Märchen klingen:
Vor langer, langer Zeit gab es
das Herrscherpaar - die Betonung liegt auf "Paar":
Ein Mann und eine Frau regierten gemeinsam.
Meist waren es Ehe-Paare, aber nicht selten war die Geliebte des Königs die geistige Partnerin und Ratgeberin. Oft mischten sich auch Mütter in die Regierungsgeschäfte ihrer Söhne ein.
Das hatte den Vorteil, dass sich
die "typisch männlichen" und die "typisch weiblichen" Eigenschaften des Denkens und Empfindens mischen konnten und so sehr oft eine wesentlich höhere Qualität des Regierens erreicht wurde, als wenn nur ein Mann oder nur eine Frau regierten.
Auch erfolgreiche
"Herrscherinnen auf dem Thron" sind zahlreich.
(Man beachte das Wort "Herrscherin", das - von "Herrscher" und "Herr" abgeleitet - Macht als naturgegeben an das männliche Geschlecht gekoppelt erscheinen lässt. )
Ihr Erfolg resultierte nicht aus der Fähigkeit, sich dem "männlichen" Denken anzupassen und ihre weibliche Seite zu unterdrücken. Gerade die Fähigkeit, "weibliches Denken" einzubringen, machte sie vielfach erfolgreich.
Diese Fähigkeit vieler Frauen, Männern oft überlegen zu sein, veranlasste schon den frauenfeindlichen römischen Staatsmann Cato zu folgender Bemerkung:
Sobald die Weiber uns gleichgestellt sind, sind sie uns überlegen. Marcus Porcius Cato, der Ältere (Cato Censorius, 234 - 149 v. Chr.),
römischer Staatsmann[A]
Das
"Prinzip Teamwork" bzw. "Herrscherpaar" geht diese Geschlechterspezifik noch anders an. Es will sich gerade und explizit (ausdrücklich)
von diesem Denkmodell der Überlegenheit des einen oder anderen Geschlechts verabschieden.
Es geht darin nicht nur um gleichberechtigte Beteiligung von Frauen an politischer Führung.
Es geht um das Einbringen SOWOHL der eher männlichen ALS AUCH der eher weiblichen Eigenschaften in eine gemeinsame Führung, um gegenseitige Ergänzung und Förderung, um ein Zusammenlegen von zwei durchaus differierenden Erfahrungsebenen.
Es wäre natürlich nur ein erster Schritt, ein Anfang, wenn dieses "Herrscher-Prinzip" auf obersten Führungsebenen mehr Beachtung finden würden.
Denn noch werden hier weitere Differenzierungen nach anderen Kriterien erst einmal nicht direkt berücksichtigt: verschiedene Gruppen der Gesellschaft, die ebenfalls verschiedene Erfahrungsebenen einbringen, wie Jugend und Alter, sozial, kulturell und ethnisch unterschiedliche Erfahrungen usw.
Vorerst will ich es bei diesem Einstieg in das Thema belassen.
Es wird in nächster Zeit lediglich durch Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart ergänzt werden.
Aus aktuellem Anlass im Jahr 2021
Wenn man verstanden hat,
wie das "Prinzip Teamwork" funktioniert, wird es natürlich durch
eine rein männliche "Doppelspitze" oder eine rein weibliche "Doppelspitze" schon wieder verletzt, ehe es seine Wirksamkeit entfalten kann.
Zwei Parteien seien in diesem Zusammenhang erwähnt:
• Die LINKE hat mit ihrer neuen, rein weiblichen Doppelspitze dieses Prinzip nur der Form halber angewandt. Leider wird der Gedanke des "Teamwork" dadurch nicht umgesetzt, sondern nur karikiert. Das Aufeinanderprallens mänlicher und weiblicher Sichtweisen, die in so einer Doppelspitze zu gemeinsamen Lösungen kommen müssen, kann nicht mehr wirksam werden.
Eigentlich heißt es ja, je weiter eine Partei rechts auf dem "Parteienspektrum" zu finden ist, desto weniger neigt sie der Wahl einer "Doppelspitze" in der Parteiführung (oder auch im Wahlkampf) aus einem Mann und einer Frau zu.
• Nun hat
die AfD eine Doppelspitze für den Wahlkampf zur Bundestagswahl gekürt, einen Mann und eine Frau, die sich gegen ein anderes Bewerberteam aus einem Mann und einer Frau durchsetzten.
Ist das wirklich so gemeint, dass Frauensichtweisen in der AfD künftig eine größere Rolle spielen sollen?
Oder ist es nur ein taktischer Schachzug gegenüber den Wählern?
Das "weibliche Prinzip" finde ich bei dieser Partei eher nicht vertreten.
Die Gefahr besteht ganz allgemein, nicht nur bei der AfD, dass Frauen, die sich das männliche Denk- und Verhaltens-Schema angeeignet haben, die ihre weibliche Spezifik unterdrücken bzw. vernachlässigen
oder nie gehabt haben, dann in so eine Position gelangen.
Die weibliche und die männliche Spezifik - was ich damit meine, ist erklärungsbedürftig.
Ich werde darauf zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen.
Frühere Beispiele - Juli 2019 - die "Doppelspitze" ist im Kommen:
Damals - im Jahr 2019 - hatte ich notiert:
Nach den Grünen und den Linken hat nun auch die SPD begriffen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Auch sie sucht nun nach einer
"Doppelspitze" für die Führung der Partei. Dabei ist die Idee, dass gleich ein Paar, ein "Duo" (muss nicht verheiratet sein) -
ein Mann und eine Frau, die "gut miteinander können" - gemeinsam antreten und sich von vornherein gemeinsam bewerben, äußerst interessant und begrüßenswert.
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↑Anmerkung - Quelle des Zitats:
"Sobald die Weiber uns gleichgestellt sind, sind sie uns überlegen."
von Marcus Porcius Cato, der Ältere (Cato Censorius)
(234 - 149 v. Chr.),
römischer Staatsmann
aus
Livius, Römische Geschichte.
Von der Gründung der Stadt an (Ab urbe condita), entstanden ab 27 v. Chr., 34. Buch.
Rede aus dem Jahre 195 v. Chr. gegen die Aufhebung des Oppischen Gesetzes
gefunden in
www.aphorismen.de/zitat/11978