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SPRACHLIEBE - MIT LUST UND LIEBE SPRECHEN

WORTSAMMLUNG VON A BIS Z  - B


Aktuelles Schlagwort im Jahr 2023 - die "Bremse"

Alt ist das Wort "Bremse", schon im Jahr 2015 habe ich hier auf dieser Seite über die "Bürokratiebremse" geschrieben.
Das ging weiter mit der "Asylbremse", der "Kostenbremse", der "Mietpreisbremse"
bis zur "Spaßbremse.
Nun ist nach anderen Floskeln im Augenblick offenbar die "Bremse" allgegenwärtig:

• Schuldenbremse

• Preisbremse
Diese nennt sich wahlweise Energiepreisbremse, Strompreisbremse, Gaspreisbremse, oder auch " Preisbremse für Strom, Gas, Wärme".
Die seit Anfang 2023 von der Bundesregierung festgelegten "Strom-, Gas- und Wärmepreisbremsen" sollen Privat- und Geschäftskunden "Entlastung bei den gestiegenen Energiekosten"  bieten.
Das war offenbar der einzige Weg, ausufernde Extragewinne durch überbordende Preissteigerungen entsprechender Lieferanten ein wenig in Schranken zu halten. Es war in diesem Sinne keine "Entlastung", sondern eine Reduzierung zusätzlicher Ausgaben.
Zum Jahresende ist es nun vorbei mit der Preisbremserei.

• das zur Klimarettung nötige Bremsen des Kohlendioxid-Ausstoßes

• Ganz frisch vom 25. November 2023:
Da titelte die Tagesschau ihren Bericht über den Parteitag der Grünen mit
"Gebremste Aufbruchstimmung".
In einem weiteren Beitrag vom gleichen Tag fragt sie:
"Ist die Rezession noch abzuwenden?"
Wetten, dass bald eine "Rezessionsbremse" diskutiert wird?

Bremsen sind Vorrichtungen an Fahrzeugen, deren Geschwindigkeit planmäßig oder in Gefahrensituationen zu reduzieren oder das Fahrzeug anzuhalten.
Der Bremsvorgang kostet dabei zusätzliche Energie, Kraft, Anstrengung und Zeit.
Das Gegenteil von bremsen ist beschleunigen.
Wenn man jemaden bremst, will man ihn aufhalten. Man will ein Unglück verhindern oder aufhalten.

Nach der üblichen Sammlung kommen noch ein paar ausführlichere Bemerkungen zu einzelnen Wörtern:

Sammlung von Wörtern

  • Babylotsin (Das ist kein Schreibfehler von "Babylotion", das Wort ist abgeleitet von "Lotse".)
• Babypause (für eine Zeit der Schwerstarbeit der junge Mutti,
siehe auch Elternurlaub

• bahnbrechend, Bahnbrecher
(z. B. gibt es ein Buch mit dem Titel "Bahnbrecher des Atomzeitalters" -  klingt alles ziemlich martialisch)
• Backpfeife, Backpfeifen verteilen oder bekommen (Synonym für Ohrfeige)
• Ballermann (Ist das der Markenname für ein spezielles oder die Beschreibung für Besäufnisse ganz allgemein?)
• Ballungszentrum, Ballungszentren, Ballungsraum (Schubkasten amts-deutsch - siehe auch Grünfläche)
• Bankenrettung, Bankberater, Bankgeheimnis (Schubkasten markt-deutsch)
• Bankrott, gern auch "vorsätzlicher Bankrott", (Insolvenz)
• Bannandrohungsbulle
(Schubkasten gaanz laange Wörter(19) - besser lesbar in dieser Schreibweise: Bann-Androhungs-Bulle, das Ding, was der Luther damals verbrannt hat)

• Bärendienst (für etwas Gutes wollen, aber Schaden bewirken)
• Barmherzigkeit, barmherzig, auch mildtätig
• Barrierefreiheit, z. B. "Barrierefreiheit als Standortvorteil"
• Bätschi (Andrea Nahles, damals Vorsitzende dieser Partei, auf dem Bundesparteitag der SPD im Dezember 2017, an die CDU gerichtet bezüglich einer möglichen "GroKo": "Bätschi, das wird ganz teuer!"  - Schubkasten dumm-sprech, oder schon politik-deutsch?)
• Batterieforschungsfabrik (24), Batterietechnologie
(Schubkasten gaanz laange Wörter)
• Bauernopfer (aus der Schach-Sprache, im übertragenen Sinne vorwiegend in der Politik verwendet - (Schubkasten polit-deutsch)
• Bauhausgottesdienst (echtes "Vier-Wort-Wort") 
Bau-Haus-Gottes-Dienst (Schubkasten gaanz laange Wörter 19)
• Baukostensenkungskommission der Bundesregierung
  (Schubkasten gaanz laange Wörter
   Bau-Kosten-Senkungs-Kommission - 27)
• Baumkuchen-Schaubacken (Veranstaltung am 05.09.2017 in Salzwedel - aus meiner Sicht gehört das in den Schubkasten heiter-spielerisch)
• Baustellen (in Formulierungen wie "Wir haben noch viele Baustellen." verwendet, wenn eine Partei, Regierung usw. ungelöste Probleme vor sich herschleppt, diese aber nicht benennen will) (Schubkasten gefloskelt)
• Beamte(r), Verbeamtung, in Amt und Würden, (Schubkasten amts-deutsch)
• Beauftragte(r)  von A bis Z, z. B. der ›Antisemitismusbeauftragte‹ (Schubkasten amts-deutsch)
• Bedarf, -bedarf, "Bedarfe"
• Bedenkenträger
• Bedeutung, Bedeutungsverlust
• Bedürftigkeitsgrenze (Schubkasten markt-deutsch)
• Beförderungsstau - Diese schöne Bildsprache wird kombiniert mit "auflösen" (Man sieht den Stau der PKWs auf der Autobahn geradezu vor sich.) "Landesregierung will den Beförderungsstau auflösen." Beförderungskonzept: Das  dafür erarbeitete "Beförderungskonzept" der Regierung Sachsen-Anhalts für die hiesige Polizei soll fünf Millionen Euro kosten. Denn "beförderungsreif" sind bereits 2.800 Beamte, und "beförderungsfähig" - dieses Wort gibt es wirklich auch. Wenn die Regierung dann "zusätzliches Geld  in die Hand nimmt" - das nennt sich "Beförderungsgeld" - dann bekommen die Leute auch endlich, "was ihnen zusteht".
• Befreiungsschlag (Schubkasten krieger-deutsch) - siehe auch Abschreckungseffekt
• Begeisterung, begeistert, Begeisterungsfähigkeit - diese Wörter habe ich in die Liste der WÖRTER, DIE GUT TUN übernommen.
• Begleitgrün (Schubkasten amts-deutsch)
• Beheimatung
• Beherrschungsvertrag
• Behinderte, behindert, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung
• Behörden, Behördendschungel
• beibringen (Schubkasten herren-deutsch)
• Beitrag
Beitragsbemessungsgrenze (bei Renten und Sozialabgaben, diese Grenze "entlastet" die so genannten ›Besserverdiener‹)
›Beitragsservice‹ (für den ›Rundfunkbeitrag‹, der hieß früher Gebühr und es gab eine "Gebühreneinzugszentrale" GEZ - die Namensänderung erfolgte frei nach dem Motto: "Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix")
• Beitrittsgebiet (Schubkasten polit-deutsch)
So nannte man das Gebiet der ehemaligen DDR bzw. die "neuen Bundesländer" gern kurz nach der "Wende".
• beinahe - siehe fast
• bekennen, sich bekennen - "für" oder "zu"?
• Bekennerschreiben
• bekömmlich  (Mit diesem Wort darf keine Werbung mehr für Bier gemacht werden laut Urteil des Bundesgerichtshofs  vom Mai 2018.) Wohl bekommts!
• Beliebtheitswerte
• Benachteiligte, sozial Benachteiligte (Schubkasten polit-deutsch, amts-deutsch) - siehe auch privilegiert
• Bequemlichkeitsverblödung, (kollektive B.)
• Beringer (Vogelberinger, von "Ring")   (Schubkasten Titel, Ämter, Berufe)
• Berufsgeheimnisträger (21)
Das sind nicht Träger von Berufsgeheimnissen, sondern von Berufs wegen Träger von Geheimnissen - also nicht "Berufsgeheimnis-Träger", sondern "Berufs-Geheimnisträger": Ärzte, Rechtsanwälte, auch Abgeordnete und Journalisten sollen dazu gehören) (Schubkasten Titel, Ämter, Berufe)

• Besäufnis - siehe Saufen
• Beschäftigung
Alle Notizen zum Wort "Beschäftigung" sind in die Seite Arbeit übertragen.(Schubkasten zynisch)

• Beschneiung, künstliche Beschneiung (Das ist kein  Schreibfehler, das Wort kommt von "Schnee" - Schubkasten neu-deutsch)
• Beschuss, unter Beschuss geraten (Schubkasten krieger-deutsch)
• besser, nachbessern, verschlimmbessern
• Besserwisser  (gern auch als "Klugscheißer" auftretend)
Eine Kombination mit "Wessi" brachte das neue Wort "Besserwessi" hervor.
• Best-Ager-Markt 
• Bestattung
•  Bestechung, bestechen,
Bestechungsvorwürfe, Bestechlichkeit, Verdacht der Bestechlichkeit,  Bestechungsversuch (Schubkasten markt-deutsch, polit-deutsch)
• Bestenauslese - das Ergebnis nennt sich dann die "Elite".
• Bestpreisklausel (Schubkasten markt-deutsch)
• bestreifen (für "Streife gehen")
• bestückt, "gut bestückt" (Umschreibung für ...)
• Besucheransturm (Der wurde in Wittenberg für das Jahr 2017 erwartet, hielt sich dann glücklicherweise in beherrschbaren Grenzen.)
• Beteiligung
• Beton
Betonköpfe
Betonoptik (Trend bei Einrichtungsgegenständen, die Stilrichtung nennt sich "Brutalismus" - (Schubkasten Zeitgeist)
• Betonkrebs (Schubkasten beschönigend)
• Betreuungsgeld (für Eltern, die ihre Kleinkinder nicht in eine Kita geben - Schubkasten Zeitgeist)
• betroffen, Betroffenheit
Betroffene, Betroffenenbeirat, Betroffenheit, Betroffenheitsrhetorik, Betroffenheitslyrik, Betroffenheitsfilme
• Betrug
• betucht ("gut betucht sein" für wohlhabend - "schlecht betucht" gibt es eher nicht bis extrem selten so als Wortgruppe; da es aus dem Jiddischen kommt und nicht vom deutschen "Tuch" abgeleitet ist)
• Beuteschema (aus dem Tierreich stammender Begriff, der mitunter auch auf die Partnersuche bei Menschen angewandt wird)
• Bevölkerung, Bevölkerungsforschung, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Schubkasten amts-deutsch)
• bewähren, sich bewähren, Bewährung, Bewährungsversagerin
• Bewegungsempfehlungen (21) der Weltgesundheitsorganisation (27) - (Schubkasten gaanz laange Wörter)
• Bewegungsprofile (Schubkasten Zeitgeist)
• Bewohnerparkausweise (Schubkasten amts-deutsch)
• Bibel, Prunkbibel, Kinderbibel
• Bibelgürtel (auch "Bible Belt" - so wird eine spezielle Region in den USA genannt)
• Biberworkshop  (Was für ein hübsches Wort!)
• Bier, Bierbauch, Bierflasche, Bierdusche, Biertrinker, Biergarten, Bierzelt, Bierglas, Bierdeckel, Bierfass, ...
•  Bildung, Bildungsgerechtigkeit, Bildungsmonopol
•  Billigjobs und die Konkurrenz um dieselben (Schubkasten markt-deutsch)
•  Billiglohnländer
(Schubkasten markt-deutsch) - siehe auch Profit, profitieren
• Bimbam - "Heiliger Bimbam" (Schubkasten kirchen-latein)
• Binsenweisheit
• Biophilie (Worte, die gut tun)
• Biosphärenreservatsverwaltung (29) (Schubkasten gaanz laange Wörter)
• Bitcoin (bekannteste "Kryptowährung" - Schubkasten neu-deutsch)
• Blamage
• Blattschmuckpflanze
• Blechlawine (für Autos, die zahlreich in kurzer Folge hintereinander her fahren -  vermutlich Volksmund)
•  Bleibeperspektive, Flüchtlinge mit einer solchen oder ohne eine - siehe auch Flüchtlinge
•  Blickfang, neudeutsch auch "Hingucker"
• blinzeln 
• Blockwart, Blockwartmentalität (Da denkt man doch gleich an das Milgram-Experiment!)
• Blog, Blogger*in, Foodbloggerin
• Blut
• bockig  (eine schlechte Eigenschaft, die Frauen und Kinder gelegentlich an den Tag legen - das Wort meint, dass sie sich Eltern, Ehemännern oder Vorgesetzten "widersetzen" - Männer sind nie "bockig" in diesem Sinne)
•  Bodenhaftung, bodenständig, etwas "Bodenständiges" haben
• Böllerverbotszone (Tagesschau 1. 1. 2020, 20 Uhr)
• Bollwerk (z. B. "Bollwerk des Friedens")
siehe auch
WORTSAMMLUNG MILITÄR VOR 2022#Bollwerk
• Bombenwetter, bombensicher (Schubkasten krieger-deutsch)
• Botschafter (z. B. "Markenbotschafter" oder "schwäbische Whisky-Botschafterin" - Verballhornungen des ursprünglichen  Wortes "Botschafter" - Schubkasen Titel, Berufe, Ämter, ...)
• Bowle (Schubkasten alt bis ausgestorben - dieses Mischgetränk, das mit Vorliebe von Frauen getrunken wurde; dafür gab es extra ein "Bowleservice" - ein große Glasschüssel mit Schöpfkelle und  Deckel sowie einem Dutzend Bowlegläser oder gläserner Bowletassen)
• Brandoberamtsrat - Brand-Ober-Amts-Rat (Staatsdiener; Schubkasten Titel, Berufe, Ämter, ... - und gaanz laange Wörter, Vier-Wörter-Wort)
• Brandschutzbedarfsplanung (25) (Schubkasten gaanz laange Wörter)
• Brandtruhe (Brand-Truhe; zum Aufbewahren der wichtigsten Dinge, um sie im Falle eines Brandes schnell aus dem Haus tragen zu können)
• Brauchtumstage
• Brennpunktschule 
• Brennstoffe, fossile (als Sammelbegriff für Kohle, Öl, Gas, Torf - durch Umwandlung von "Biomasse" in Jahrmillionen entstandenes Material, das in kürzester Zeit zur Energiegewinnung verbrannt wird)
Der Begriff konzentriert sich auf den primitivsten Verwendungszweck und lässt sowohl den Aspekt der Nutzung als Rohstoff als auch den Umweltschutz-Aspekt völlig unberücksichtigt. 
Das ist wie in dem Film Pocahontas: Sie, die Tochter eines Indianerhäuptlings, sagt dariin zu dem Fremden, John Smith: "Du siehst nur das Holz, aber nicht den Baum, den Wald." - siehe auch fossil
• Broiler
• Bruderkrieg (Wörter, die weh tun)
• Bub, Bube (Spitzbube für Dieb), Bübchen, Bursche, Bürschchen (Schubkasten alt-deutsch, aussterbend bis ausgestorben, ggf. noch regional im Gebrauch)
• Bücherverbrennungen (Wörter, die weh tun)
• Bufdi (Dienstleistender im Bundesfreiwilligendienst) Das Wort hat  inhaltlich Ähnlichkeit mit dem lange Zeit beliebten "Ein-Euro-Job" (Schubkasten Zeitgeist)
• Bücherwurm (Volksmund für Lesehungrige)
• Bühnenweihfestspiel - Bühnen-Weih-Fest-Spiel (18 - aus vier Wörtern zusammengesetzt Schubkasten gaanz laange Wörter  - R. Wagner über seinen "Parsifal")
• Bullshit
• Bummelstreik
• Bundesinformationsfreiheitsgesetz -  Bundes-Informations-Freiheits-Gesetz (33, Schubkasten gaanz laange Wörter, amts-deutsch)
• Bundesjungzüchtertreffen - Bundes-Jung-Züchter-Treffen (Vier-Wörter-Wort, 24 Schubkasten gaanz laange Wörter)
• Bundesmusikschulwoche - Bundes-Musik-Schul-Woche (20 - aus vier Wörtern zusammengesetzt! - Schubkasten gaanz laange Wörter)
• Bundestagsuntersuchungsausschuss - Bundes-Tags-Untersuchungs-Ausschuss  - (32 Schubkasten gaanz laange Wörter)
• Bundestagswahlkampf (in den Bundestagswahlkampf ziehen - erinnert an Kreuzzüge)
• Bundesverkehrswegeplan (22 Schubkasten gaanz laange Wörter )
• Bundeswaldinventur (Schubkasten amts-deutsch)
• Bundeswehr
Bundeswehr-Rettungszentrum (Ein solches kam z. B. beim Kirchentags-Abschlussgottesdienst auf den Elbwiesen bei Wittenberg am 28.05.2017 zum Einsatz, es soll also nicht die Bundeswehr retten, sondern ist in diesem Fall eine Unterstützung der Bundeswehr für Veranstaltungen im Innern des Landes)
• Bürgerentlastungsgesetz
• Bürgerschreck 
• Burgfrieden
• Burka
• Bürokratiebremse (Schubkasten polit-deutsch)
• Büschelauszugskraft (betrifft den Test von Borsten bei Zahnbürsten)
• Bußgeldkatalog

Bemerkungen zu einzelnen Wörtern


• Babypause
Dieses mütterdiskriminierende Wort verrät aber vor allem eines:
Typisch für unsere Zeit ist, dass in der Gesellschaft bzw. Öffentlichkeit der Arbeitsethos weit über dem Elternethos steht. Wer Autos produziert oder eine Fußballweltmeisterschaft gewinnt, ist wesentlich höher angesehen als Menschen (Frauen), die Kinder bekommen.
Deren Arbeit in den ersten Wochen und Monaten nach der Entbindung wird nur unter dem Blickwinkel gesehen, dass sie bezüglich ihrer Lohnarbeit "Pause" machen.
Die Anerkennung der Gesellschaft für Kindererziehung ist völlig unterentwickelt.

Diese Bemerkungen könnte man analog auch für das Wort "Elternurlaub" gelten lassen. Irgendwo habe ich Anfang des Jahres 2021 gehört, dass es inzwischen  - eben wegen dieser Diskriminierung - durch "Elternzeit" ersetzt wurde. Dies lässt hoffen, dass auch das Wort "Babypause" irgendwann aus dem normalen Wortschatz verschwindet.)
Der Duden Quelle schreibt zur Babypause: "Unterbrechung der Erwerbstätigkeit durch die Geburt eines Kindes"Das Wort "Elternurlaub" kommt in dieser Duden-Ausgabe nicht (mehr) vor. Sprachlich korrekt wäre es, wenn es eine Form von "Urlaub" im Sinne der bezahlten Freistellung von der Erwerbstätigkeit wäre.
Es ist manchmal halt schwer, die sprachliche Balance zwischen sachlicher Korrektheit und politischer Korrektheit zu halten.

• Ballungszentrum, Ballungsraum
Ballungszentrum und Ballungsraum - diese Wörter, die für von Menschen bewohnte Gebiete stehen, klingen eher gefährlich als heimatlich, heimelich, heimisch, wohnlich.
• Beauftragte(r)
Diese Sammlung stelle ich einzig aus diesem Grund auf:
Es gibt in Deutschland einen ›Antisemitismusbeauftragten‹. Indem ich ihn in eine Gruppe mit anderen "Beauftragten" stelle, wird vielleicht die Seltsamkeit dieses Wortes deutlich.

Für diese Sammlung verwende ich lediglich die Wörter, die bereits an anderer Stelle in dieser Website auftauchen:
• die Marketing-Beauftragte der Volksbank
• die Frauenbeauftragter der TU Darmstadt
• der Beauftragte für christlich-jüdischen Dialog
• der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
• der / die Reformationsbeauftragte, der / die Lutherbeauftragte
• der / die Gleichstellungsbeauftragte
• der Wehrbeauftragte des Bundestages
• der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung
• die Ethik-Beauftragte bei VW
• der / die Hospizbeauftragte
• der Herzlichkeitsbeauftragte
• der Integrationsbeauftragte
• der Landesbehindertenbeauftragte
• der Sektenbeauftragte
• der / die Datenschutzbeauftragte
• der Tierschutzbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt
• der Ostbeauftragte
• der Wildtierbeauftragte
• der Wehrbeauftragte

Das "amts-deutsch" hat nun auch zu verknappten Wortschöpfungen geführt, bei denen man über das damit bezeichnete Anliegen streiten kann:
Was hat der "Sektenbeauftragte" zu tun? Muss er die Kontakte zu diversen in Deutschland aktiven Sekten pflegen oder diese Sekten beobachten und ggf. verhinder, dass diese etwas Verbotenes tun?

Ist der ›Antisemitismusbeauftragte‹ zuständig für den Antisemitismus und dessen Durchsetzung oder für die Bekämpfung desselben?
"Natürlich" ist es klar, dass letzteres gemeint ist.
Beim "Tierschutzbeauftragen" ist es eindeutig, da weiß man, dass derjenige den Tierschutz durchsetzen soll.

Ähnlich ist es beim "Geldw äschebeauftragten" - muss er die Bedingungen für Geldwäsche verbessern oder diese unterbinden? "Natürlich" ist es klar, dass letzteres gemeint ist.
Muss man als ›Missbrauchsbeauftragter‹  sexualisierte Gewalt gegen Kinder vertuschen und verharmlosen oder die Taten aufklären und dabei helfen, die Täter ihrer gerechten Strafe zuzuführen?
(Siehe zu  ›Missbrauch‹ auch die Seite  SPRACHPFLEGE - TEXTE ANDERER AUTOREN -hier in LESESTOFF (SPR))

Last but not least sei der "Pandemiebeauftragte" genannt, der natürlich auch "Pandemiebekämpfungsbeauftragter" heißen könnte, aber das wäre sicher ein für deutsche Amtsstuben  ( ¿ - Vorsicht, Satire) zu langes Wort.

PS: Neben dem "Beauftragten" gibt es natürlich auch noch den "Bevollmächtigten", z. B. den "Pflegebevollmächtigten der Bundesrepublik":
Was ist seine Vollmacht?
Ist eine Vollmacht höher stehend als ein Auftrag?
Soll der die Bundesrepublik pflegen?
Er hat die "Vollmacht, jemanden / etwas pflegen zu dürfen"?
Oder hat sich hier das Amtsdeutsche seinerseits einen kleinen Joke erlaubt, weil ihm die vielen  "Beauftragten" zum Halse raushängen und es ihn nach ein wenig Abwechslung gelüstete?
• Bedarf, -bedarf, "Bedarfe"
Ja, was haben wir  denn da alles für "Bedarfe"?
Dieser Plural von "Bedarf" ist eigentlich nur in der "Fachsprache" üblich, nun ist er ins Alltagsdeutsch übergeschwappt.
"Bedarf" war ursprünglich eine ökonomische Kategorie zur Kennzeichnung der zahlungsfähigen Nachfrage bzw. Bedürfnisse.
Bedürfnisse können alles mögliche sein. Manch einer hat das Bedürfnis (nicht nur den Wunsch!), in Urlaub zu fahren, kann es sich aber finanziell nicht "erlauben". Nur die Bedürfnisse, die man sich auch "leisten" kann,  sind "Bedarf."

Nun ist dieses Wort zur Plage geworden - was wird heute nicht alles "bedarfsorientiert" getan, wo wird nicht der "zahlungskräftigen Nachfrage" hinterhergehechelt, koste es was es woll.

Zahlreiche Bereiche haben den "Bedarf" für sich entdeckt: dazu gehören z. B. der
Änderungsbedarf,
Erziehungsbedarf,
Gesprächsbedarf,
Handlungsbedarf,
Klärungsbedarf.
Weitere "Bedarfe" werden in dieser Sammlung folgen.

PS 31.12.2020:
Und dann gibt es auch noch den "Bedarfskäufer", gefunden in der MZ vom 27.06.2020 auf S  21. Das sind offenbar die, die nur dann und nur das kaufen, wenn bzw. was sie benötigen. Die mit Einkaufszettel losgehen oder im Internet drei Wochen recherchieren, ehe sie dann vielleicht kaufen.
Wie heißt das Gegenstück dazu? Der Unbedarft-Käufer, der Käufer von Dingen, deren er nicht bedarf, der "Sinnloses-Zeug-Käufer"?  Was ist mit dem "Frustkäufer", der vermutlich mehrheitlich eine "Frustkäuferin" sein wird?
Der "Spontankäufer"  bewegt sich vermutlich zwischen beiden Extremen.
Wie wichtig es für Umsatz, Geschäft, Gewinn und letztlich Wachstum ist, dass nicht nach Bedarf gekauft wird, brauche ich hier sicher nicht zu erwähnen.

• beibringen
Man bringt Flüchtlingen gerade die deutsche Sprache bei. Das hat aus meiner Sicht etwas Diktatorisches, Aufgezwungenes: denn eigentlich wollen diese ja die deutsche Sprache lernen. Und wer das nicht will oder kann, dem kann man sie auch nicht "beibringen".
Warum also schreibt man nicht statt z. B.: "... sollen ihnen die Grundlagen der deutschen Sprache beigebracht werden, die sie im Alltag brauchen". (gefunden in der MZ vom 12.11.2015 auf S. 2)
lieber:
"... haben sie die Möglichkeit, die Grundlagen der deutschen Sprache, die sie im Alltag benötigen, zu lernen." - ?
(Nebenbei - es galt einmal: »Wer "brauchen" ohne "zu" gebraucht, braucht "brauchen" überhaupt nicht zu gebrauchen.«)

Ich fürchte, die Verwendung von "beibringen" statt  des ebenfalls möglichen  Begriffs "lehren" hat einen noch ganz anderen Hintergrund: "Lehren" ist mit dem Akkusativ verbunden: z. B. "Ich lehre dich das Schreiben." Doch viele haben mit dem Akkusativ Probleme und verwenden statt dessen den Dativ oder gar "lernen":
"Ich lerne dir / dich das." (so viel zu den Deutschkenntnissen der Deutschen selbst)

Der Text setzt sich übrigens fort mit: »„Danach setzen andere Maßnahmen auf“, so Senius.«Kay Senius ist Leiter ("Chef") der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen der Arbeitsagentur. 
Dieses Zitat möchte ich nicht weiter kommentieren.
• bekennen, sich bekennen - "zu" oder "für"?
Welche Präposition zieht das Verb "bekennen", "sich bekennen" nach sich? Bisher nahm ich an, dass man sich vorwiegen "zu" etwas bekennt: zum Partner, zu seinen Ansichten, zu seiner Religion oder Weltanschauung bzw. auch zu einem Fehler o. ä.
Nun musste ich feststellen, dass man sich auch "für" etwas bekennen kann:
In der MZ vom 30.06.2017 wird auf S. 1 ein längerer Bericht mit folgendem Text angekündigt: WITTENBERG Stadtrat bekennt sich für Erhalt des Spottbildes an der Stadtkirche. Bei Recherchen fällt mir auf, dass es zahlreiche Fundstellen gibt im Stil von "Farbe bekennen - Für Demokratie und Offenheit". Das ist soweit in Ordnung, da "Farbe bekennen" als selbständige Redewendung auftritt.
Wenn man sich "zu" einer Sache bekennt, ist man natürlich "für" diese Sache. Trotzdem halte ich dieses "bekennt sich für" für ausgemachte Sprachschlamperei - für die Vermischung zweier Formulierungen:
"sich bekennen zu" und "sich einsetzen für":
In diesem Fall ist gemeint, dass der Stadtrat von Wittenberg "für den Erhalt" des auch als ›Judensau‹ bekannten Schandbildes an der Stadtkirche votiert hat. Obwohl er darüber gar kein Mitspracherecht hat, denn die Verfügungsgewalt liegt bei der Stadtkirchengemeinde. Aber er wollte ein Zeichen setzen "für" etwas. Oder "gegen" etwas - gegen die Proteste gegen den Verbleib der ›Judensau‹ an der Stadtkirche.

• Benachteiligte
Die Beispiele hier gehören alle zum Schubkasten "zynisch-sprech".
Es gibt z. B.
- sozial Benachteiligte
- sozial / sozialökonomisch benachteiligte Personen
- untere Schichten
- unterprivilegierte Schichten 
usw.
Von "Bevorzugten" oder "überprivilegierten Schichten" hört man wenig bis nichts.

Benachteiligung ist etwas, das jemandem von außen zugefügt wird.
Es ist kein selbst-verschuldeter Zustand!
Das Gegenstück ist Bevorzugung.
Erste Erfahrungen zu diesen Ungerechtigkeiten gibt es sicher oft schon in der Schule - da werden auch Schüler gelegentlich bevorzugt oder benachteiligt.

Einen hübschen Satz fand ich in der MZ vom 04.12.2014 auf S. 4:
"Schwangere mit niedrigem sozioökonomischem Status rauchen im Vergleich zu besser gestellten Frauen deutlich häufiger.""Niedriger  ... Status" - das ist eine Menschen er-niedrigende Wortwahl!
Das ist ein verbrämtes Kastensystem.
• Beteiligung
Was es alles für Möglichkeiten der Beteiligung von Bürgern an den städtischen Angelegenheiten gibt! Da kann man nur ins Staunen kommen.
In einen klitzekleinen MZ-Artikel vom 26.03.2018 auf S. 10, der von einem Workshop berichtete, finden sich:
- digitale Bürgerbeteiligunung
- erfolgreiche Bürgerbeteiligung ("Stadtentwicklung und Partizipation: Erfolgreiche Bürgerbeteiligung - neue Impulse durch den digitalen Wandel?")
- crossmediale Bürgerbeteiligung
- institutionalisierte Bürgerbeteiligung
- Werkstatt für Beteiligung (der Stadt Potsdam)
- Beiträge zu Praxiserfahrungen in Bezug auf Partizipation / Bürgerbeteiligung im Land Sachsen-Anhalt
- aktueller Sachstand zur Beteiligungskultur im ISEK-Prozess in der Lutherstadt Wittenberg
- Jugendparlament in Naumburg als Beispiel einer Jugendbeteiligungs-Struktur im Rahmen von Planungsprozessen
- interaktive Bürgerbeteiligung durch eine virtuelle Stadtkarte
- Beteiligungsplattform "Gestalte mit Halle" (der Stadt Halle / Saale)
Man kann sich auch eine Website ansehen, auf der über die "Begleitforschung zum Stadtumbau" informiert wird:
www.stadtumbau-sachsen-anhalt.de

Wenn es das alles doch schon früher gegeben hätte - so eine Aufmerksamkeit für die "Beteiligung von Bürgern"!
Dann würde es in Lutherstadt Wittenberg vielleicht noch das "KTC" / "Kreiskulturhaus »Maxim Gorki«" oder das "Natur- und Völkerkundemuseum »Julius Riemer«" geben.
Für den Erhalt dieser beiden Einrichtungen hatten sich zahlreiche Bürger eingesetzt, mit einer Bürgerinitiative, mit diversen mündlichen und schriftlichen Forderungen an die Stadt, mit einer Facebook-Seite bzw. auch auf Webseiten. Das wurde alles vom Oberbürgermeister, der Stadtverwaltung und sogar dem Stadtrat abgeschmettert.
Diese mitunter ziemlich wütenden* Bürger habe offensichtlich nur die falschen Methoden angewandt. Die haben ja nur protestiert und sich gar nicht wirklich beteiligt an der Zustimmung der Bürger zu den städtischen Plänen.
* Wütend waren sie schließlich, weil sie bei /von "der Stadt" entweder nicht gehört oder sogar beschimpft wurden. Andere waren nur traurig und unglücklich. Viele resignierten in "lähmendem Entsetzen" über die städtischen Entscheidungen.
Wenn diese Leute heute das Wort "Beteiligung" hören, fühlen sie sich vermutlich auch noch im Nachhinein "verarscht".  

• Besucheransturm
Der wird im Jahr 2017 in Lutherstadt Wittenberg erwartete, anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation, der Weltausstellung Reformation, des großen Abschlussgottesdienstes zum Kirchentag und natürlich des Asisi-Panoramas, das bis dahin auf der Abrissfläche eines Kulturhauses errichtet wird.
Was sage ich, "erwartet"? Nein, der Besucheransturm ist aus Wittenberger Sicht ganz, ganz sicher: man kann lesen (MZ 30.01.2016, S. 9, Irina Steinmann), dass schon allein das Lutherhaus "im Jubeljahr naturgemäß einen Besucheransturm erleben wird".Ein "Jubeljahr" ist nicht das gleiche wie ein "Jubiläumsjahr". Ich empfehle einen Blick in die Wikipedia:
~ wikipedia.org/wiki/Jubeljahr »externer Link« und garantiere  eine Überraschung für den, der das Wort noch nicht kennt!!

• Betonkrebs
Da liest man von Betonkrebs, der "geheilt"werden muss, nicht etwa repariert. Auch das Wort "Betonkrebs-Sanierung" suggeriert hier, dass da eine Art Schicksal, eine "Krankheit" über die Autobahnen hinweggefegt ist. Sanierung ist nötig für alte Gebäude oder Autobahnen, nicht für Autobahnen, die erst vor ganz kurzer Zeit neu gebaut wurden. Wenn man das Kind beim Namen nennen wollte, müsste von Pfuscharbeit gesprochen werden, die nun korrgiert werden muss. Ein Fehler muss "wieder gut gemacht" werden.
Der Beton, der da ausgebessert werden muss, ist nicht "krank geworden", der war von Anfang an "nicht gesund". Es ist falscher, ungeeigneter Kies verwendet worden. Das hätte man vorher merken können und müssen. Nun werden hier ein paar Schweinereien mit diesen Wort-Umschreibungen beschönigt und versteckt. Dass das ganze Steuergelder in Größenordnungen verschlingt ist das eine Problem. Werden die Verantwortlichen für den Pfusch zur Verantwortung gezogen? Sicher nicht.

• Bestattung
Es gibt eine "Memorialkultur", eine Erinnerungskultur an die Toten überall auf der Welt mit ganz verschiedenen Bestattungsritualen.
In einem MZ-Artikel vom 06.11.2018, S. 10 wurde ein Vortrag angekündigt (Hervorhebungen in den Zitaten von mir - B.K.):
"Die Akademische Grablege in der Wittenberger Schlosskirche"
Man weiß, dass Luther und Melanchthon dort ihre letzte Ruhe gefunden haben, den Professoren und Rektoren, die unter dem Boden der Kirche "schlummern", wurde bisher wenig Aufmerksamkeit zuteil. Nun aber kann man lesen, dass in 350 Jahren 73 Rektoren in der Schlosskirche beigesetzt wurden,
"wodurch das Gotteshaus zum exklusiven Bestattungsort universitärer Eliten anvancierte"
.
Die "Trauer- und Beisetzungsriten"  für Kurfürsten  und Reformatoren
waren Vorbild für diese akademische Grablege. Dieses Wittenberger Engagement wirkte sich "vorbildhaft auf die Memorialkultur an anderen Universitäten des Reiches" aus.
Nun erforscht man die Wittenberger "Bestattungsorte, Beisetzungsprivilegien und Trauerzeremonien".
Beisetzungsprivilegien, exklusive Bestattungsorte? Ich dachte immer, der Tod sei der große "Gleichmacher". Oder ist doch etwas an der Formulierung von den "teuren Toten"?
• Betrug
Eine Betrugssoftware wurde bei VW bezüglich der Abgaswerte eingesetzt.
Zum "Pflegebetrüger" gesellen sich Worte wie "Abrechnungsskandal" und "Abrechnungsbetrug".
Es gibt sogar - festhalten! - ein EU-Betrugsbekämpfungsamt mit dem schönen Namen "Olaf".

• Biophilie
Die mit "Liebe zum Leben" bzw. "Liebe zu Lebendigem"  übersetzbare "Biophilie" ist ein relativ modernes Wort, das wohl zuerst von Erich Fromm (1964 "Die Seele des Menschen") verwendet wurde.
(siehe auch GUTE WORTE #Biophilie in SPRACHGENUSS)

• Blut
Blutbad (ein ganz und gar fürchterliches Wort für grausamsten Mord und Totschlag)
Blutrache
Blutschande
Blutwurst (die beschönigend-verbrämend meist "Rotwurst" genannt wird)
Blutdopingskandal
• Broiler
Man glaubt es nicht! Ein "Ossi-Wort" hat die Wende überlebt. Da hat man Plaste (den Kunstwerkstoff) zu Plastik machen müssen (mit der Doppeldeutigkeit, dass sowohl ein Kunstwerk als auch ein Werkstoff nun damit gemeint sein können), wir mussten auf die "Blutwurst" verzichten und bekommen nur noch "Rotwurst" vorgesetzt.

Doch ich sehe: der "Broiler", die DDR-Wortschöpfung für Brathähnchen ist  nicht tot, liegt in unseren Kühltruhen und wird von Geflügelhaltern - wenn es sein muss, sogar lebendig - verkauft. Mein Verdacht, es könne sich um ein trotzdem vom Aussterben bedrohtes regional-nostalgisches DDR-Rest-Wort handeln, findet in der Google-Suchmaschine ein freudige Überraschung - bei
mehr als 15 Millionen Fundstellen kann ich jubeln: der Broiler lebt!
(Vielleicht verdankt er diese Bekanntheit auch nur seiner "Lobby" - der Düsseldorfer Musikgruppe "Broiler"?)
Nein, es kommt noch schlimmer. Stolz wie Oskar war ich bis zum heutigen Tag (18.04.2016) darauf, dass die DDR dieses Wort "geschöpft" hat. Nun belehrt mich Wikipedia eines besseren.
Ich bin untröstlich! Was ich dort zu lesen bekomme, reißt mich zu Boden! Lest selbst: →Broiler (auf Wikipedia) »externer Link«
PS: "Goldbroiler" - das war DDR-Erfindung und ist bei Google mit schlappen 22.100 Fundstellen zu haben - meist als Name für Hähnchenbars.
Wie auch immer, der Volksmund erfand die Ergänzung "Gummiadler" für diese Masthähnchen bzw. Brathähnchen.

• Bürokratiebremse
Diese "Bürokratiebremse" meint, dass die Bundesregierung zielgerichtet am Abbau von unsinnigen Vorschriften und von Folgekosten von Gesetzen für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung gearbeitet hat. Zum ersten Mal ist es zu einem Rückgang gekommen - um 685 Millionen Euro. Herausgefunden hat das der "Normenkontrollrat".

Das mit den "unsinnigen Vorschriften" findet das Klatschweib besonders schön. Wer macht denn soo etwas?
Allerdings fühlt es sich eher wie ein "Bürokratiebremschen" an,  man denke nur an neue bürokatische Folgekosten-Faktoren wie den "Wohnungsgeber" und das neues Melderecht.
(Info gefunden in der MZ vom 20.10.2015, S.2)