SPRACHLIEBE - MIT LUST UND LIEBE SPRECHEN
WORTSAMMLUNG VON A BIS Z
CHRONOLOGISCH GESAMMELT 2023
Hier werden meine "Neueingänge" chronologisch notiert:
Zuerst gibt es eine
Übersicht der Wörter.
Entweder verweise ich dort direkt auf die entsprechende Notiz in der zugehörigen Sammelseite oder auf
ausführlichere Notizen zu selbigen auf dieser Seite.
Einzelne Wörter haben es in diesem Jahr geschafft, eine eigene Seite für ihre Sammlung zu bekommen:
GENDERN (eine Beispielesammlung, noch im Aufbau zum 04.11.2023)
KLIMA (neu zum 04.01.2024)
PRIVILEG
SCHULD und SCHULDEN
WOHLSTAND (neu zum 04.01.2024)
Diese Sammlung wird im Jahr 2024 fortgesetzt:
CHRONOLOGISCH 2024
Die Übersicht:
• unrechtmäßig privilegiert? Haftungsprivilegisierung (10.10.2023)
Unrechtmäßig privilegierte Impfstoffhersteller?
Zu dieser seltsamen Frage gibt es neu einen ausführlichen Text auf der Seite
PRIVILEG in dieser Wortsammlung.
• Rettungspaket / Sparpaket (04.01.2024)
• Sondervermögen (04.01.2024)
• Abnehmspritze (06.10.2023)
• Wohlstandskultur
• Globaler Hauspreisblasenindex (20.09.2023)
• Gewinnschwäche und Gewinnmisere (18.09.2023)
•
Wärmepumpengipfel (19.09.2023)
• Digitalpolitiker
• Bildungskatastrophe
•
›Sozialklimbim‹ (28.08.2023 - politik-deutsch und zynisch bis eklig, vorwiegend benutzt von FDP- und CDU-Politikern,
ausführlich in der WORTSAMMLUNG S)
• Die "Mindestmenge" von Frühgeburten (03.08.2023)
( ausführlich in der WORTSAMMLUNG "M")
• die Ukraineflüchtlinge und ihr "Arbeitserfolg" in Deutschland
(27.07.2023 - Das Wort "Arbeitserfolg" war der Auslöser für diesen Eintrag
in der WORTSAMMLUNG FLÜCHTLINGE)
• Angstkultur, "Kultur der Angst" (29.06.2023 -
in der WORTSAMMLUNG KULTUR)
• Steckersolargeräte bzw. Balkonkraftwerke (25.05.2023)
• Verliererkultur (25.05.2023 -
ausführlich in der WORTSAMMLUNG KULTUR )
• Sesquipedalophobie (ein "gaanz laanges Wort" - 10.05.2023)
• Das Knausern beim Essen (Rubrik zynisch - 05.05.2023)
• UN-Botschafter des Friedens (25.04.2023)
• abhängen, abgehängt, Abgehängte
Hierbei sind deutsche Jugendliche gemeint, die es z. B. noch zu keinem "Arbeitserfolg" gebracht haben. (20.04.2023 -
in der WORTSAMMLUNG A)
• Kriegsrausch (18.04.2023,
ausführlich in der WORTSAMMLUNG MILITÄR)
• "potenzielle Gefahren" - "doppelter" geht's nicht (11.04.2023)
• ›Bevölkerungsexplosion‹ und Co. (20.03.2023)
• Wissenschaftszeitvertragsgesetz (28.03.2023)
• Staubfänger (20.03.2023)
• Wende (ergänzt nach dem 15.03.2023)
mit diesen Wörtern: Heizwende, Zinswende,
Wärmewende.
• Abschottung
• übertriebene Energiesparmaßnahmen
• Kreditinstitutsaufwendungsersatzverordnung
• Hurenkind und Schusterjunge
• Antikorruptionskultur und Kultur der Selbstbereicherung (in der WORTSAMMLUNG KULTUR)
•
Asylbremse (10.02.2023
- in der WORTSAMMLUNG A)
•
Flüchtlingesrekord (in der WORTSAMMLUNG FLÜCHTLINGE)
• Lückenstopfer und Dichtelücke (
in der WORTSAMMLUNG LÜCKE)
• Die neuen Wörter in der
WORTSAMMLUNG MILITÄR sind so zahlreich, dass ich sie hier nicht noch einmal nenne, mit einer Ausnahme: das lustig wirkende
"Eisenschwein", das in
der Soldatensprache für "Schützenpanzerwagen" steht.
Ausführliche Notizen zu einzelnen Wörtern,
chronologisch geordnet:
• Rettungspaket / Sparpaket
Diese beiden Wörter können durchaus als Synonyme durchgehen:
Das "Sparpaket", das die Koalition Mitte Dezember beschlossen hat (und das meint den Haushalt für das Jahr 2024), nennt die F.A.Z. in einem Kommentar vom 13.12.2023 - so der Titel des Artikels -
"Rettungspaket für die Ampel"
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob damit die Ampel wirklich "gerettet" werden kann. Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss.
• Sondervermögen
Diesen wunderbaren Wortwitz kann ich Ihnen nicht vorenthalten:
Da werden
zusätzlich Schulden gemacht, Staatsschulden, von der Regierung einfach so mal nebenbei beschlossen. Das meint,
es werden Kredite aufgenommen, die in diesem Fall "Staatsanleihen" genannt werden.
Ich schwanke noch, ob ich es
einen Eupehmismus (beschönigend), Haushaltstrick, Verschleierung oder einfach nur "Betrug am Volk" nennen soll.
Diese Schulden tauchen dann als
"Sondervermögen" im Haushalt des Staates auf.
Luftgeld, Negativgeld, an allen Gesetzen und am Grundgesetz vorbei - wir haben es doch. Wir geben Geld aus, das wir nicht haben, in Größenordnungen, bei denen dem Normalbürger schwarz vor Augen wird. Wehe, jemand hat Mietschulden und kann sie nicht gleich begleichen, der bekommt keinen Kredit.
Was stellt man - der Normalbürger - sich denn eigentlich unter diesem Wort vor? Man glaubt, dass da etwas an Geld oder geldwerten Produkten
zusätzlich vorhanden ist.
Man könnte so ein Sondervermögen als echtes "Vermögen" durchaus schaffen, in Null-Komma-Nix: durch (von mir aus temporäre) Sonderabgeben für die (von den)
"Überreichen":
Reichensteuer, Luxussteuer, Erbschaftssteuer,
Übergewinnsteuer.
Rumpelstilzchen würde angesichts dieser Trickserei vor Neid erblassen! Er musste noch richtig arbeiten, um aus Stroh ein "Sondervermögen" in echtem Gold zu machen.
• Abnehm-Spritze
Sie sei ein "Game-Changer" bezüglich der Hilfe bei Adipositas.
Dieses Wort trifft den Zeitgeist, gehört also in den entsprechenden Schubkasten. Wie kaum ein anderes spiegelt es die aktuelle Welternährungssituation in ihrer ganzen
Polarität wider -
Hunger- und Fettleibigkeitsbekämpfung.
(notiert am 06.10.2023 im Zusammenhang mit der am 05.10.2023 in der ARD ausgestrahlten Sendung "Panorama", in der über Möglichkeiten und Nebenwirkungen des neuen pharmazeutischen Produkts informiert wurde - siehe auch weitere
Notizen zu den "ökonomischen Nebenwirkungen" in
LOSE GEDANKEN 2023 (in EINMISCHUNGEN) )
• Wohlstandskultur
Ist das ein Wort der Anerkennung oder schon ein Schimpfwort?
Mehr über dieses miir in einem Artikel der F.A.Z vom 22.09.2023 erstmals untergekommene Wort auf der Seite
WORTSAMMLUNG KULTUR
Siehe auch die zum 04.01.2024 neu angelegte Seite
WOHLSTAND in dieser WORTSAMMLUNG.
• Globaler Hauspreisblasenindex
(Haus-Preis-Blasen-Index)
Diesen schönen "Zungenbrecher" habe ich am 20.09.2023 auf der Startseite der F.A.Z. gefunden.
• Gewinnschwäche und Gewinnmisere
Diese beiden Wörter habe ich zum ersten Mal gelesen, gefunden habe ich sie in einem F.A.Z. Beitrag vom 18.09.2023, der überschrieben ist
NIEDRIGE RENDITE
Die gefährliche Gewinnschwäche deutscher Firmenund der den etwas seltsamen Namen (das ist im Unterschied zur Überschrift der Text, unter dem die Seite gespeichert werden kann) trägt:
Deutschlands Gewinnmisere: Die gefährliche Schwäche FirmenIm Text tauchen dann noch auf:
Renditeschwäche, Gewinnmaximierung,
wie
"zukunftsgefährdend" diese Gewinnmisere ist.
Wenn man sich doch um Deutschlands zukunftsgefährdende Bildungsmisere auch nur halb so viele Sorgen machen würde!
• Wärmepumpengipfel
Der dritte dieser Art fand am 19.09.2023 statt. Im "Frühdenker" - dem Newsletter der F.A.Z - wurde er an diesem Tag wortspielerisch so angekündigt:
Der abgeflaute Hype um die Wärmepumpe
Die Liebe der Deutschen zur Wärmepumpe ist offenbar bereits wieder erkaltet.
Im weiteren Text gibt es noch diese sprachlichen Leckerbissen:
• Wärmepumpenhochlauf
• sinkende Förderanträge (damit ist die sinkende Anzahl bei den jeweils neu gestellten Förderanträgen gemeint)
• starke Abschwächung beim Wachstum
• Ursprungsfassung der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes
Hier haben sie es nun wirklich nicht geschafft, ein einziges Wort aus dieser Wortgruppe zu machen!
Oh - im Artikel selbst (leider hinter Bezahlschranke) gibt es ja noch mehr
hübsche Wortspielereien, erwähnt sei nur noch die
•starke Abschwächung beim Wärmepumpenwachstum
Die erste Assoziation war natürlich: Kann eine Wärmepumpe "wachsen"?
Gemeint war natürlich etwas anderes:
Die Anzahl der Anträge zwischen Januar und August 2023 ist gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2022 um sage und schreibe 73 Prozent gefallen.
Der BWP-Geschäftsführer (BWP - Bundesverband Wärmepumpen) Martin Sabel will auf dem Gipfel
daran erinnern, dass man sich zuvor dazu verpflichtet habe habe, den Wärmepumpenhochlauf gemeinsam zu bewerkstelligen.(fette Hervorhebung im Text von mir - B. K.)
Die F.A.Z. verrät übrigens noch,
dass sich eine Wärmepumpe nur rentiert, wenn der Strompreis höchstens 2,5 mal so hoch ist wie der Gaspreis. In
Deutschland liegt das Verhältnis zur Zeit bei mehr als 3 zu 1.
• Digitalpolitiker
(Neue Brücke
Quelle Nr. 18.2023, vom 03.09.2023, S. 7)
"Wittenbergs Oberbürgermeister erhält Auszeichnung als Digitalpolitiker" Diese wird vom
"Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO)" verliehen - im Rahmen der
Initiative "Fiber for Future" (nicht verwechseln mit "Fridays for Future"!) . Die BREKO verlieh darüber hinaus ein
"Qualiltätssiegel" an die wittenberg-net GmbH:
"Echte Glasfaser".
• Bildungskatastrophe
Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass es in Deutschland nicht mehr nur eine
"Bildungskrise" gibt, sondern das Wort "Katastrophe" den Tatbestand genauer beschreibt.
Zu dieser Katastrophe gehört vor allem ein weiteres - nicht ganz aktuelles - Wort:
Lehrermangel. Der hat sich in den vergangenen 20 Jahren immer weiter verstärkt. Konnte ja niemand ausrechnen, wie viele Lehrer man so in den nächsten 10 und mehr Jahren benötigt. Geburtenzahlen als Grundlage für die Planung zukünftigen Lehrerbedarfs zu nehmen - auf so eine komische Idee ist wohl niemand gekommen.
• Sozialklimbim
(04.11.2023, Schubkästen "polit-deutsch" und "zynisch bis eklig",
direkt in der WORTSAMMLUNG "S")
• Steckersolargeräte bzw. Balkonkraftwerke
MEHR Zeitgeist in Wörtern geht gar nicht!
Das ist eine super-geniale Idee mit diesen Minisolaranlagen, die man auf dem Balkon usw. installieren kann und die einen kleinen Teil des benötigten Stroms produzieren. Bürokratische Hürden werden klein gehalten - das zeigt, wo etwas politisch gewollt ist, können auch Politik und Gesetzgeber flexibel sein.
Auch wenn die Anlagen sich erst in ein paar Jahren rentieren, man hat einfach ein gutes Gefühl dabei.
Unsere Anlage ist zwar etwas größer, wir haben im vergangenen Jahr so viel Strom produziert, dass wir den zusätzlich im Winterhalbjahr benötigten Netzstrom mit dem im Sommerhalbjahr ins Netz eingespeisten Strom (7,1 Cent / kWh) kompensieren konnten. Doch jetzt überlegen wir durchaus, wann wir z. B. die Waschmaschine anstellen - nämlich dann, wenn wir Überschuss-Strom produzieren.
Auch die Gedanken,
den gesamten Stromverbrauch der Privathaushalte so zu synchronisieren, dass durch entsprechendes Timing Verbrauchsspitzen abgefangen und Produktionsspitzen genutzt werden, halte ich für ziemlich gut.
Den Nutzen haben letztlich alle davon.
• Sesquipedalophobie
Dieses
"gaanz laange Wort" mit seinen 18 Buchstaben könnte einigen Menschen Angst einjagen, nicht nur deshalb, weil es ein weitestgehend unbekanntes Fremdwort ist. Schon die Länge von Wörtern kann bei einigen Menschen eine Angststörung, eine "Phobie" auslösen.
Die mit obigem Wort beschriebene Phobie ist die Tatsache,
dass es Menschen gibt, die Angst vor dem Lesen, Hören oder Sprechen von sehr langen Wörtern haben.
Das kann ich sehr gut verstehen, auch wenn ich vom Gegenteil betroffen bin: der Lust, gaanz laange Wörter zu sammeln.
Eine Gemeinheit habe ich noch für Sesquipedalophobiker:
Ein weiteres Wort soll angeblich das gleiche beschreiben, ist aber offenbar nur ein Joke:
Hippopotomonstrosesquippedaliophobie
(erwähnt im Wiktionary über "Sesquipedalophobie" und über "Hippopotomonstrosesquippedaliophobie")
Tipp an Betroffene:
Zerlegen Sie das Wort so, dass Sie einzelne sinnvolle Wörter mittels Bindestrich voneinander trennen. Es ist egal, an welcher Stelle des Wortes Sie damit beginnen und wie lang diese "Teil-Wörter" sind.
Hier ein Beispiel:
Eierschalensollbruchstellenverursacher
Es ist gleichgültig, ob man zuerst den "Verursacher" am Ende oder die "Eier" bzw. "Eierschalen" am Anfang abtrennt:
Eier - Schalen - Sollbruchstellenverursacher
Soll - Bruchstellenverursacher
Bruch - Stellenverursacher
Stellen - Verursacher
Eierschalen - Sollbruchstellen - Verursacher
oder z. B.
in dieser Reihenfolge
Eierschalensollbruchstellen - Verursacher
Eierschalen - Sollbruchstellen - Verursacher
• Das Knausern beim Essen
(notiert am 05.05.2023 - aus dem "Schubkasten"
zynisch)
Eine dicke Überschrift in der MZ vom 03. Mail 2023, S. 7 erschlägt mich beinahe:
Das Knausern beim Essen
In der Unterzeile heißt es dann:
HANDEL Die Verbraucher reagieren auf die hohen Preise für Lebensmittel und kaufen weniger ein. Besonders ärmere Familien müssen ihren Konsum einschränken.
Ich merke an: Wenn arme Leute, die schon früher bei den Ausgaben fürs Essen ihre liebe Not hatten und zur Tafel oder Suppenküche gingen, wenn es mal wieder gar so dünn war, dann war das für sie schon die Untergrenze.
Nun also sind die Zeiten schlechter - und jetzt fangen sie auf einmal an zu
"knausern"?
Weiß die MZ denn nicht, was das Wort meint - oder setzt sie es i
n zynischer Herablassung ein?
Zwischen diesen beiden Möglichkeiten sehe ich keinen Spielraum - dort wäre sachlicher Journalismus angesiedelt, der in dieser Situation die Verwendung dieses Wortes verbietet.
Mit den Preissteigerungen in den vergangenen Monaten ist der
"reale Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln ... im März um 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen."
Diese Zahl muss erst einmal verdaut werden -
es wurden 10 Prozent weniger Lebensmittel gekauft als vor einem Jahr.
Wer rein mathematisch hinter diese Zahl schaut, kann sich ausrechnen, dass diese 10 Prozent Umsatzrückgang sich unterschiedlich auf die verschiedenen Einkommenssituationen verteilen lassen:
1. Gruppe - die haben so viel Geld, dass sie sich bei den Lebensmitteln nicht einschränken müssen. Die können, wenn sie es wollen, sogar lustig weiter verschwenden.
2. Gruppe - die haben immer noch so viel Geld, dass sie nur geringe Einschränkungen beim Kauf von Lebensmitteln hinnehmen müssen. Die Verteilung der Ausgaben läuft bei denen so ab, dass die Mehrausgaben für Lebensmittel durch Einschränkungen in anderen Bereichen kompensiert werden können. Außerdem haben sie bisher eine gewissen Menge an Lebensmitteln verschwendet, die sie nun reduzieren können bzw. müssen.
3. Gruppe - das sind die, die mit hoher Wahrscheinlichkeit den Hauptanteil am realen Umsatzrückgang bei den Lebensmitteln tragen müssen.
Sagen wir: 25 Prozent der Bevölkerung muss 8 Prozent des realen Rückgangs verkraften - ist nur mal eine Beispielzahl zur Veranschaulichung.
Das heißt, faktisch müssen sie sich um mindestens ein Viertel eingeschränkt haben und weiter einschränken.
Das bedeutet "trocken Brot und Wasser" - Niveau.
Das ist nicht das, was
der Geizhals und Knauser Mr. Ebenezer Scrooge symbolisiert.
Übrigens taucht
"knausern" in dieser Ausgabe der MZ (S. 24, Panorama) noch an einer weiteren
Stelle
auf - unter der Überschrift
"Königlicher Reichtum" wird von der Krönung Charles III. berichtet. Die Frage, wer diese pompöse Veranstaltung bezahlt, hat dieses Problem mit dem Reichtum der Königsfamilie wieder ins öffentliche Licht gerückt.
Sie sollten die Feierlichkeiten gefälligst selbst bezahlen, meinen einige Zeitgenossen.
Zitiert wird ein Oliver Dowden, der "Kanzler des Herzogtums Lancaster" und im Kabinett für royale
Belange zuständig:
MZ schreibt:
"Der »wunderbare Moment in unserer Geschichte« dürfe nicht von »mürrischen Knausern« madig gemacht werden."
Scließlich lockt die Monarchie ja Millionen von Touristen an.
Da sollte man sich deren Unterhalt schon etwas kosten lassen.
Soll ja nicht aussehen wie bei armen Leuten.
Die letzten beiden Sätze sind mein Kommentar.
Ich halte noch einmal fest: In der Überschrift ging es um das "Knausern" beim Kauf von Lebensmitteln, im Text ist dann die Rede vom "sich einschränken müssen".
Das Zynische an der Formulierung wird deutlich, wenn man genau nachliest (ich habe es im Wiktionary getan), was das Wort "knausern" eigentlich bedeutet:
"umgangssprachlich, abwertend: mit etwas übertrieben sparsam
sein."
Ein anderes Wort für "knausern" ist
"geizig sein". So setzt das DWDS
[Quelle] "Knauser" und "Geizhals" gleich.
Wer kein Geld hat, um sich ausreichend Nahrung zu kaufen, bekommt gesagt, er sei "knausrig", "geizig". Das ist sowas von
schamlos-zynisch, dass man sich fremdschämen möchte.
• UN-Botschafter des Friedens
Diese
"Messengers of Peace" werden vom UN-Generalsekretär berufen. Es sind nur einige wenige Personen aus den Bereichen Kunst, Schauspiel, Wissenschaft, Literatur u. ä. Sie setzen sich öffentlich für die Ideale und Ziele der UN ein.
Laut Wikipedia (Stand 01. Januar 2023, aufgerufen am 25.04.2023) gibt es neben den aktuell dreizehn Botschaftern, unter ihnen vier Frauen (Jane Goodall, Malala Yousafzai, Charlize Theron und Prinzessin Haya von Jordanien), auch "ehemalige Botschafter des Friedens", von denen einige bereits verstorben sind.
Gegenwärtig wird es vermutlich ziemlich schwer sein, sich als Botschafter des Friedens Gehör zu verschaffen.
Ich denke, wir sollten in dem ganzen Kriegsgeschrei nicht vergessen, dass es sie gibt.
• "potenzielle Gefahren" - "doppelter"(¿ - Achtung, Satire) geht's nicht
Einer meiner "Schubkästen" bzw. meiner Sortierbegriffe für diese Wortsammlung ist
"doppelt gemoppelt" - meine saloppe Kennzeichnung von so genannten "Pleonasmen", von Wörtern bzw. Wortgruppen, die
zweimal die gleiche Bedeutung enthalten, wie es z. B. bei der "Gegenreaktion" der Fall ist.
Aktuell habe ich
für diesen weit verbreiteten Pleonasmus der "potenziellen Gefahr" einen Satz gefunden, in dem sich diese Bedeutungs-Doppelung sehr schön zeigen lässt.
Hier will ich zuerst die Sprachschluderei analysieren, ehe ich das Beispiel selbst nenne:
"Potenziell" meint "möglich", beide Wörter können synonym verwendet werden:
Es ist gleichgültig, ob man z. B. von dem "potenziell zu erwartenden" oder dem "möglichen" Ergebnis eines Fußballspiels spricht..
"Gefährlich"bzw. "Gefahr" meint eine Möglichkeit, bei der jemand oder etwas zu Schaden kommen kann.
Aus der Menge der denkbaren zu erwartenden Möglichkeiten
wird die Teilmenge der Möglichkeiten als "Gefahr", "Bedrohung" oder auch "Risiko" bezeichnet, unter denen es zu einem Schaden kommen kann.
Die Teilmenge der Möglichkeiten, die zu einem gewünschten oder erhofften Ereignis führen können, wird oft als
"Chance" bezeichnet.
Die dritte Teilmenge ist indifferent - man weiß noch nicht, was man erwarten kann, alles ist denkbar, alles ist möglich - sie enthält die Möglichkeiten, die als
"kritische Situation" bezeichnet werden können.
In ihr kann man also noch nicht sagen, ob eine positive Erwartung (Freude, Hoffnung) oder eine negative Erwartung (Angst, Sorge) gerechtfertigt ist.
Eine
"potenzielle Möglichkeit" ist - sprachlich genau betrachtet - eine "mögliche Möglichkeit" - eine "potenzielle Gefahr" ist also eine "möglicherweise schädigende Möglichkeit".
Nun kommt das eigentliche Beispiel - ich habe es dem "eurotopics" genannten Newsletter "Täglichen Blick in Europas Presse" vom 11.04.2023, den die "bpb" - die Bundeszentrale für politische Bildung
Quelle - verschickt, entnommen.
Im Zusammenhang mit den geleakten US-Dokumenten zum Krieg Russland - Ukraine wird die italienische Zeitung LA REPUBBLICA zitiert:
"Die Tatsache, das die Veröffentlichung der Geheimdokumente mit der geplanten Frühjahrs-Gegenoffensive von Kyjiv zusammenfallen, stellt eine potenzielle Gefahr für diese entscheidende Phase des Konflikts dar. ..." Diese Formulierung - in meiner Version -
"Die Tatsache, das die Veröffentlichung der Geheimdokumente mit der geplanten Frühjahrs-Gegenoffensive von Kyjiv zusammenfallen, stellt eine Gefahr für diese entscheidende Phase des Konflikts dar. ..."
sagt: Es ist möglich, dass diese Veröffentlichung zu Schaden führen kann.
Die oben zitierte sagt nichts anderes.
Was der Unterschied zwischen der Formulierung
"potenzielle Gefahr" und der Formulierung der
einfachen "Gefahr" ist?
Ich möchte das eine, die "potenzielle Gefahr", ein "Wortgepluster" nennen.
• ›Bevölkerungsexplosion‹ und Co.
(
› ...‹ ist das von mir verwendete "Ekelzeichen" für bestimmte Wörter)
Ein weiteres dieser Ekelwörter ist
›Überbevölkerung‹.
Ich möchte aufmerksam machen auf den Zynismus in diesen beiden Wörtern: Wachstum der Zahl der Menschen auf unserer Erde - mag es zeitweise noch so hoch sein - mit dem
Wort "Explosion" zu verbinden, dem also
ein Bild der Zerstörung zu geben, ist menschenverachtend.
Die
Verwendung von "Über-" ist sehr beliebt bei Ideologen und Hetzern: Die
"Überalterung" der Bevölkerung ist ein ähnlich
stigmatisierendes Wort wie das Wort
"Überbevölkerung".
Solche scheinbar einfachen und anschaulichen Wörter informieren nicht im geringsten über die komplexen Probleme, sondern verstecken bzw. verhüllen diese nur. Man könnte viel mehr darüber polemisieren, das ist hier in der Wortsammlung nicht der rechte Ort. Nur eines noch:
Wenn wir nicht sehr schnell begreifen, dass nicht zuerst die Anzahl der Menschen auf der Erde Schuld ist an den Problemen und Schäden, die Menschen in der Natur angerichtet haben, sondern
der abartig hohe und verantwortungslose Verbrauch von Ressourcen durch wenige Menschen in den entwickeltsten Ländern, wird es immer schwerer, unsere Mutter Erde und uns selbst zu retten.
Zuallererst muss diese Verschwendung gestoppt werden!
Dann muss gesichert werden, dass alle Menschen eine ausreichende Bildung erhalten und von ihrer Hände Arbeit leben können. Hört dann noch der
"Zwang, reich sein zu müssen" auf, ist schon viel gewonnen für die Sicherung der Ernährung und allgemeinen Lebensstandard-Verbesserung in dem heute noch unerträglich armen Teil der Menschheitsfamilie.
Als Frau Merkle vor Jahren verkündete, dass es um die
"weitere Erhöhung des Wohlstands" in Deutschland geht, standen mir vor Entsetzen die Haare zu Berge. Was denn noch? Selbst ein
gleichbleibender Wohlstand ist "mehr als genug"!
DAS ist unser Problem, dass einige "den Hals nicht voll kriegen können".
Nicht die Zahl der Menschen ist das Problem, sondern
die Gier einiger - eine Todsünde.
• Wissenschaftszeitvertragsgesetz
(Wissenschafts-Zeit-Vertrags-Gesetz)
Wieder ist meine Liebe zu den "gaanz laangen Wörtern" belohnt worden: mit diesem
Vier-Wort-Wort mit 31 Buchstaben bewegt es sich zwar nur im Mittelfeld meiner Sammlung, doch es ist nebenbei
auch ein zeittypisches Wort:
Es ist ein Gesetz, besser gesagt ein Gesetzentwurf, in dem eine Zeitvorgabe für die Qualifikation junger Wissenschaftler für eine Professur gesetzlich geregelt werden soll. Es regt sich Widerspruch bis hin zu dem Änderungsvorschlag,
"das als dysfunktional erwiesene Gesetz abzuschaffen."
Diese Aussage stammt von der Frankfurter Juraprofessorin Marietta Auer, die auch Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist.
Wenn
sie nicht kompetent ist, das einzuschätzen, wer dann?
(aus einem Zitat im F.A.Z.-Newsletter vom 28.03.2023)
Meine restlichen Gedanken - rund um Zeit- und Geldaufwand für die Ausarbeitung von Gesetzen - erspare ich Ihnen. Denken Sie sich selbst Ihren Teil.
• Staubfänger
(
Schubkasten: alt-deutsch (altmodisch) bzw. auch:
liebenswert-kurios)
Wahrscheinlich kennen viele jüngere Leute dieses Wort gar nicht mehr. Deko-Artikel wurden früher, also vor ganz langer Zeit, so genannt. Sie hatten nur einen Zweck, die Wohnung aufzuhübschen. Heute ist dafür das lieblichere Wort
"Stehrümchen" geprägt worden, leider weiß ich nicht, wer es erfunden hat.
Bei Google gibt es (Stand 20.03.2023) immerhin noch 423.000 Fundstellen für "Staubfänger", wobei die Werbung dann "Staubmagnet", "Staubwischer" oder "Staubwedel" anzeigt, die inzwischen auch als "Staubfänger" bezeichnet werden. Das hat nun wirklich nichts mehr miit der eigentlichen Bedeutung von "Staubfänger" zu tun, ist geradezu das Gegenteil - und ein interessantes Beispiel für einen Bedeutungswandel. Das
DWDS Quelle gibt an:
"umgangssprachlich - Zur Wohnungsausstattung gehörender, meist zur Zierde dienener Gegenstand, der leicht Staub aufnimmt" Satzbeispiele stehen dann im Zusammenhang mit Büchern, die nur solche "Staubfänger" sind. Sicher - es gibt Leute, die stellen Bücher als "Zierde" hin, um schlauer zu wirken. Solche Typen gab es schon zu DDR-Zeiten, wie mir eine Buchhändlerin damals versicherte.
Eine Assoziation
"abstauben" gefällt mir wegen ihrer Doppeldeutigkeit:
Staub entfernen oder etwas jemandem abbetteln.
• Wende - das neue Schlagwort (nach der "Lücke")?
Eingeleitet wurde die Vorliebe für das Wort "Wende" nicht im Jahr 1989.
Die
"Wende" zurück in den Kapitalismus damals haben die meisten Deutschen ja gar nicht am eigenen Leibe erlebt - die
"Kehrtwende". Vielen Ostdeutschen ist sie noch höchst schmerzhaft in Erinnerung.
Erst mit Bundeskanzler Scholzens Einleitung der
"Zeitenwende"
(Geht es noch größer? - Nein.) wurde das Wende-Wort wieder salonfähig und sozusagen "Zeitgeist".
Inzwischen geht es so richtig los mit
Wende-Wortspielereien, hier die ersten von - wie ich hoffe - noch ganz vielen weiteren
Wende-Varianten:
• Die "Wärmewende"
Unsere Umweltschutzministerin Steffi Lembke (Grüne, aus Sachsen-Anhalt, eine Frau, die ich hoch schätze ob ihres ehrlichen Engagements in Sachen Umweltschutz) sagte kürzlich (siehe z. B. im Spiegel vom 14.05.2023 - "Wir als Grüne haben nicht sofort den richtigen Ton getroffen")
"Wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen, brauchen wir diese Wärmewende." (gemeint sind die Umrüstungen von Öl- und Gasheizungen auf vor allem Wärmepumpen-Heizungen) Dabei erwähnte sie auch, dass
"sich
viele Menschen nicht vorstellen (könnten), wie teuer Öl und Gas bald sein würden."
• Die "Heizwende" "Die Heizwende soll kommen: Ab dem kommenden Jahr will Wirtschaftsminister Habeck neue Öl- und Gasheizungen verbieten."(Tagesschau-Startseite am 16.03.2023)
"Wo bleibt die friedliche Heizwende?"
fragt die F.A.Z. auf ihrer Startseite am 09.04.2023 und verlinkt auf einen ansonsten eher unwichtigen Artikel eines Stefan Locke (dieser war wohl ein Satire-Versuch?) über politische Kälte in der Regierung und "Reibungswärme". Dort findet sich dieser Bezug zur "Heizwende":
"Wenn aber die »Heizwende«, wie die noch friedliche Revolution im Wärmequellenbereich neuerdings auch genannt wird, nicht mal von der Regierung verinnerlicht ist, wie soll dann wirksam eine neue Eiszeit verhindert werden?" Irritierend ist für mich dabei eher das Wort
"noch":
Schwingt da in der
"noch friedlichen Revolution" eine Art Kriegserwartung mit? Hat da jemand eine Eskalation im Sinn?
Oder ist das nur "sinnfreies Gelaber"?
• Die "Zinswende"
Das ist das, was die Inflation bekämpfen soll. Nach jahrelangen - unnatürlichen -
Niedrigzinsen bzw. Nullzinsen bzw. Negativzinsen werden nun Zinsen wieder in den Bereich gebracht, wie man sie sogar zu DDR-Zeiten
als normal empfunden hatte:
3 % auf Guthaben - 5 % auf Kredite.
Die Differenz bezahlte den Sparkassen und Banken die Kosten.
Nun werden die Zinsen bzw. "Leitzinsen" im exponentiell wachsenden Maß erhöht. Banken gehen bankrott, die Wirtschaft schrammt (noch) an der Rezession vorbei. Das Ziel ist, die Inflation zu "bannen".
"Etwas zu bannen" - einen Bann(fluch) auszusprechen, kommt aus der Sprache der "Magie" - das ist der Bereich, in dem
symbolische oder Ersatzhandlungen Wirkung auf real ablaufende Prozesse haben sollen.
Die WirtschaftsWoche (wiwo.de) fragt am 22.03.2023 in Auswertung des aktuellen Berichts (ist er schon ein "Orakel"?) der Wirtschaftsweisen, der sich
"Konjunkturupdat für Deutschland" nennt:
"Erst die Silicon Valley Bank, dann die Credit Suisse - und nun? War es das? Oder geht das große Zittern gerade erst los? Und überhaupt, was ist »das«:
eine überschaubare Marktbereinigung nach der Zinswende oder nur das Vorbeben einer neuen globalen Finanzkrise?"
Das Wörtchen "nur" ist gut gewählt in seiner zum einen abschwächenden, zum anderen ausschließenden Bedeutung.
"Ist doch nur ein kleiner Kratzer. Nichts Schlimmes."
Oder bedeutet es hier:
"Das kann man nicht anders erklären als mit ...
Das ist etwas, bei dem alle anderen Möglichkeiten als die genannten ausgeschlossen sind."
Dann würde es bedeuten, dass diese "globale Finanzkrise" heute schon als unvermeidlich angesehen wird.
Der geneigte Leser muss sich seinen Teil denken - nimmt er die Aussage als Beruhigung oder als Warnung?
• Abschottung
Das ist das Hauptthema des EU-Gipfels vom Februar 2023.
Man will sogar einen Zaun rund um die EU herum bauen, wenn ich das richtig verstanden habe. Man will die EU-Grenzen ("unsere Außengrenzen") sichern bzw.
"besser schützen".
Weshalb müssen Grenzen "geschützt" werden? Vor wem oder was müssen sie geschützt werden? Will da jemand unerlaubt raus, so wie es in der DDR war? Die Aufgabe der Grenzanlagen der DDR war es ja, die Leute nicht rauszulassen.
Nein, diese Grenzen müssen geschützt werden, damit Leuten, die unerlaubt in die EU einwandern wollen, nicht durch sie hindurch kommen. Es ist sozusagen eine "Spiegelsituation" zu damals, was die EU da heute macht.
Ich glaube, die Gründe, die Leute haben, aus ihrer Heimat fortzugehen, hat man bei dem Gipfel nicht erwähnt. Oder wenn, dann nur am Rande.
• übertriebene Energiesparmaßnahmen
Diese seltsame Formulierung in Zeiten massenhafter öffentlicher Appelle, doch bitte Energie zu sparen, wo es nur geht, mag befremdlich wirken:
Geht das überhaupt, beim Energiesparen "zu übertreiben", also "zu viel zu sparen"?
Ja, es geht, ausgerechnet beim viel empfohlenen "Kaltduschen" und ähnlichen Warmwasser-Sparmaßnahmen kann das Sparen geradezu gefährlich werden: denn dadurch
"können sich in Wasserleitungen und Wasserspeichern Keime vermehren".
Vor allem von den so genannten Legionellen droht Gefahr.
Leider waren die insgesamt wirklich sehr interessanten Informationen nur hinter der Bezahlschranke bei der F.A.Z im Artikel vom 03.02.2023
LEGIONELLEN-BEFALL
Wenn die Dusche zur Gefahr wird zu finden. Denn sonst hätte ich Ihnen den Link auf diesen Artikel nicht vorenthalten. Damit Sie gewarnt sind und es nun wieder
wagen, sich warm zu duschen.
• Die "Kreditinstitutsaufwendungsersatzverordnung"
gehört selbstverständlich in den
"Schubkasten gaanz laange Wörter": es sind
fünf Einzelwörter (Kredit - Institut - Aufwendung - Ersatz - Verordnung) die sich hier harmonisch zusammengetan haben. Ggf. kann man "Aufwand" auch als zwei Wörter (auf - wenden) ansehen. Insgesamt enthält diese Wortschlange
42 Buchstaben.
Das Wort an sich ist für die Mehrheit der Deutschen völlig unbedeutend, geht sie nichts an, muss sie nicht kennen. Wen es interessiert - ich gebe hier die Information aus dem F.A.Z. - Newsletter "Frühdenker" vom 02.02.2023 wieder:
Sie, die Verordnung
"schreibt vor, wie viel die Aktiengesellschaften den Banken für ihren Aufwand zahlen müssen, damit sie die Aktionäre über Termin und Tagesordnung der Hauptversammlung informieren ..."
• Hurenkind und Schusterjunge
"Hurenkind" mag diskriminierend klingen, war vielleicht auch einmal als Herabsetzung für unehelich geborene Kinder gemeint.
Der "Schusterjunge" ist heutigentags eher aus der Redewendung "Es regnet ja wieder mal Schusterjungen" für sehr starken und lang anhaltenden Regen bekannt.
Beide Wörter sind auch als Begriffe in der Typografie, der Drucktechnik bekannt. Sie haben sogar einen Bezug zueinander.
Drucker sind Ästheten. Wenn also drucktechnisch bei einem neuen Absatz die erste Zeile unten auf der Seite steht oder die letzte Zeile eines Absatzes
oben auf der nächsten Seite, so wird das oft als störend empfunden. Im Fall der Einzelzeile am Ende der Seite spricht man vom "Schusterjungen", die letzte Zeile eines Absatzes auf der neuen Seite oben ist das "Hurenkind".
Für beide Wörter gibt es auch noch andere, zum Teil recht drastische Wörter:
Der "Schusterjunge" wird auch "Waise", "Waisenkind" oder "Findelkind" genannt,
das "Hurenkind" wird in jüngerer Zeit auch als "Witwe" bezeichnet, früher waren auch "Hundesohn" und um 1900 herum die Bezeichnung als "Missgeburt" üblich.
Neben der ästhetischen Frage spielt auch das lesetechnische Problem eine Rolle: Wenn auf der linken Seite oben eine einzelne Zeile - aus dem Zusammenhang zum Textende auf der vorherigen Seite gerissen- steht, muss man ggf. noch einmal zurückblättern, um diesen Zusammenhang wieder herzustellen.
Meine Informationen habe ich aus der Wikipedia über "Hurenkind und Schusterjunge" (März 2023) und dort stehen noch hübsche Merksprüche für die beiden Wörter, wovon ich nur den ersten hier nennen möchte:
"Ein Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt, ein Schusterjunge nicht, wo er hingeht."