banner luwi - LUTHERSTÄDTISCHES
ZWANZIGSIEBZEHN - DER 500. JAHRESTAG DES BEGINNS DER REFORMATION

AUSSTELLUNGEN NOCH UND NÖCHER
VIER NATIONALE SONDERAUSSTELLUNGEN


Die Nummerierung der Sonderausstellungen folgt dem Datum ihrer jeweiligen Eröffnung.

1. "Luther und die Fürsten"
Die "Nationale Sonderausstellung" über "Luther und die Fürsten" ist bereits Geschichte: Sie fand  in Torgau, auf Schloss Hartenfels in der Zeit vom 15.05. 2015 bis zum 01.11.2016 statt.

2. "Der Luthereffekt"
Dieser Titel der zweiten Sonderausstellung macht aufmerksam, macht neugierig. Was könnte mit diesem "Effekt" wohl gemeint sein? Wer das wissen will, schaue in Berlin, im Deutsches Historisches Museum in den Gropius-Bau. Zeit hierfür hat er vom 12.04.2017 bis zum 05.11.2017.

3. "Luther und die Deutschen"  
Diese "Nationale Sonderausstellung" wird zwischen dem 04.05.2017 und dem 05.11.2017 auf der Wartburg bei Eisenach zu sehen sein.

4. "Luther! 95 Menschen - 95 Schätze"
nennt sich die in Lutherstadt Wittenberg vom 13.05. bis zum 05.11.2017  geöffnete vierte Nationale Sonderausstellung. Gezeigt wird sie im "Augusteum", dem Gebäude vor dem eigentlichen Lutherhaus.


1. "Luther und die Fürsten"

Zu dieser "1. Nationalen Sonderausstellung" auf Schloss Hartenfels in Torgau, veranstaltet von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck stehend, lautet der Untertitel:
Selbstverständnis und Selbstdarstellung des Herrschers im Zeitalter der Reformation
Vom  15.05. bis 01.11.2015 wurden historische Exponate gezeigt:
"Kostbare Kunstwerke, die von Leihgebern aus Deutschland, Europa und den USA gewonnen werden konnten, verwandeln die Schau in eine Schatzkammer der Geschichte. Gemälde, Schatzkammerstücke und Prunkharnische sowie weitere historische Exponate zeigen eindrucksvoll die gegenseitige Beeinflussung von Politik und Reformation und öffnen ein Fenster in die Epoche der Konfessionalisierung." (zitiert aus www.luther.skd.museum/de/ausstellung/index.php »externer Link«, eingesehen am 06.09.2016)
Am Rande der Ausstellung gab es einen Workshop "Luther - Schwer vermittelbar?!", der
"verschiedene Aspekte und Facetten der »Luther - Vermittlung«“ beleuchtete.
"Der Workshop weist insbesondere für Schulen neue Wege für die Kulturvermittlung und Museumspädagogik, gewährt Einblicke in die strategische Planung und inhaltliche Konzeption des museumspädagogischen Rahmenprogramms zur Ausstellung und vermittelt Erfahrungen im Zuge der praktischen Umsetzung unter Berücksichtigung der Publikumsresonanz."(aus www.museumswesen.smwk.sachsen.de/download/Fobi-Luther-muspaed_NSpe.pdf »externer Link«, 06.09.2016)

siehe auch:
www.luther2017.de/de/2017/reformationsjubilaeum/unterwegs-zum-jubilaeum/1-nationale-sonderausstellung-luther-und-die-fuersten/ »externer Link«



2. "Der Luthereffekt"

Der vollständige Titel dieser "Nationalen Sonderausstellung" lautet
"Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt"
Die Seite www.3xhammer.de/berlin/ »externer Link« schreibt
"Als erste Ausstellung zeigt „Der Luthereffekt“ die globale Wirkung, die die Reformation durch die Jahrhunderte erzielte, aber auch die Konfliktpotenziale des Protestantismus zwischen den Kulturen. Welche Spuren hinterließ der Protestantismus in anderen Konfessionen und Religionen? Wie veränderte er sich selbst durch diese Begegnungen – und nicht zuletzt: Wie haben sich Menschen die evangelische Lehre angeeignet, sie geformt und gelebt?"
Auch so schwierige Fragen wie die Zwangsmissionierung sollen hierbei nicht verschwiegen werden.



3. "Luther und die Deutschen"

Nach der Ausstellung "Luther und die deutsche Sprache" auf der Wartburg im Jahr 2016 wird nun diese "Nationale Sonderausstellung" über "Luther und die Deutschen" vom 04.05.2017 bis zum 05.11.2017 gezeigt. Der 4. Mai ist das Datum, an dem Luther im Jahr 1521 "entführt" wurde und auf die Wartburg gebracht wurde, wo er sich als "Junker Jörg" verstecken konnte.»Das Ausstellungsthema um eine Symbolfigur des Deutschtums verbindet sich in idealer Weise mit einem Traditionsort, der zeitweise – und nicht zuletzt wegen seines berühmtesten Bewohners – die „deutscheste“ Burg genannt wurde. Im Mittelpunkt der umfangreichen Objektschau steht die Frage, wie jede Epoche deutscher Geschichte ihr ganz eigenes Lutherbild prägte. Prägnante reformatorische Leitmotive werden im Kontext kultureller und politischer Entwicklungen vorgestellt und von Luthers Sicht her ein wirkungsgeschichtlicher Bogen bis zur Gegenwart geschlagen.«
(aus www.3xhammer.de/eisenach/ »externer Link« - jüngst angesehen am 15.01.2017)

Ins Auge sticht die Formulierung "Symbolfigur des Deutschtums". War "Deutschtum" nicht sogar ein Wort mit leicht abwertender Bedeutung? Die "Deutschtümelei" erinnert an übertriebenen Nationalismus.  Und nun wird dieses Wort vorsätzlich benutzt? Hat sich kein besseres gefunden, Luthers Bedeutung für die deutsche Nation und die deutsche Sprache zu beschreiben?
Googelt man nach "Symbolfigur des Deutschtums", werden ganze 3 Fundstellen angezeigt. Zwei beziehen sich auf Luther, die dritte auf Walter von der Vogelweide. Das Wort "Deutschtum" selbst bezieht sich eigentlich auf spätere geschichtliche Entwicklungen, die erst im 18. Jh. beginnende Herausbildung der "deutschen Nation".
Es heißt in oben genannter Quelle weiter über die Ausstellung:
"... widmet sich die Ausstellung drei großen Themenbereichen: Während im ersten Teil die Wartburg als Lutherstätte im Mittelpunkt steht, zeigt der zweite die kultur- und geistesgeschichtlichen Folgen von Luthers protestantischer Lehre auf. Die politische Instrumentalisierung der Reformation ist Gegenstand des dritten Ausstellungsteils. ..."(am 15.01.2017 die neue Version des Zitats eingestellt)


Luther! 95 Menschen - 95 Schätze

ist die Ausstellung im Wittenberger Augusteum, "einem authentischen Lutherort" überschrieben. (Das mit der Authentizität stimmt nicht ganz - das Augusteum wurde erst zwischen 1580 und 1582 - lange nach Luthers Tod - als Erweiterungsbau der Universität errichtet. Luther ist allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über das zu seinen Lebzeiten vermutlich noch unbebaute Gelände gelaufen, vielleicht kann das schon genügen für die Inanspruchnahme von "Authentizität".) Die Besucher dieser Ausstellung sollen nach den Worten des Stiftungsdirektors der Luther-Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein "der Existenz Luthers näherkommen“. "Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das zentrale Ereignis des Jubiläums, Luthers Thesenanschlag. Die Ausstellung gliedert sich in zwei Teile: Der erste Teil – „95 Schätze“ – illustriert anhand von ausgewählten Exponaten, die aus dem Umfeld des jungen Luthers stammen, den Weg hin zum Reformator. Der zweite Teil stellt „95 Menschen“ vor, die in ihrem Leben eine persönliche Beziehung zu Luther und dessen Werk eingingen."
Diese Informationen habe ich der Website der Luthergedenkstätten,   www.luther2017.de/de/neuigkeiten/drei-perspektiven-auf-luther/ »externer Link«,  am 22.08.2016 entnommen, die am 19.08.2016 neu die Schwerpunkte der drei Ausstellungen unter der Überschrift "Drei Perspektiven auf Luther" vorstellte. Wörtliche Übernahmen sind fett-kursiv gekennzeichnet.
Ausführlichere Informationen finden sich unter:
www.luther2017.de/de/2017/reformationsjubilaeum/unterwegs-zum-jubilaeum/nationale-sonderausstellungen-zum-reformationsjubilaeum-2017/ »externer Link«

Diese vom 13.05. bis zum 05.11.2017  geöffnete "Nationale Sonderausstellung" kostet 4 Millionen Euro, der Bund stellt davon 2,35 Millionen Euro zur Verfügung.
An anderer Stelle fand ich zum Inhalt  noch diese Information: In der "Schau" sollen im ersten Teil die Sichtweisen  von 95 Menschen auf Luther und sein Werk präsentiert werden, auch deren "individuelle Beziehungen" zu Luther sollen sichtbar werden. Im zweiten Teil geht es dann um Luthers "Weg zur reformatorischen Erkenntnis".
(siehe auch www.3xhammer.de »externer Link« über die drei Nationalen Sonderausstellungen)

Die "Mitteldeutsche Zeitung" (Quelle MZ) ist so freundlich, einige der "95 Schätze" vorzustellen.
So habe ich auch diese Info gefunden (MZ vom 14.07.2017, S. 11 - leider halten sich die dort erwähnten "ausführlichen Informationien zu den Exponaten" auf der Website www.martinluther.de sehr in Grenzen, es gibt lediglich einen kleinen Flyer): »Gemeinsames Ding von Luther und Snowden?
Das „Zerstörte Logicboard mit den von Edward Snowden geleakten Daten“ ist derzeit zu sehen in der Nationalen Sonderausstellung der Stiftung Luthergedenkstätten zum Jubiläum 2017 „Luther! 95 Schätze - 95 Menschen“ im Augusteum in Wittenberg (täglich geöffnet 9 bis 18 Uhr): Ist Edward Snowden der moderne Luther? Zwischen dem US-amerikanischen Whistleblower und dem Wittenberger Reformator gibt es einige Parallelen: Sie legen sich mit den Mächtigen ihrer Zeit an, nutzen dafür die modernen Kommunikationsmittel und prangern Machtmissbrauch an. Zudem ist die Beurteilung beider höchst umstritten. Vor allem aber stellen beide das Gewissen des Einzelnen über die Interessen der Institution. Damit werfen sie bis heute die Frage der persönlichen Verantwortung für das eigene Tun auf. AUTOR: B. HASSELHORN ...
Ausführliche Informationen zu den Exponaten der Ausstellung unter www.martinluther.de im Internet.«