IMPRESSIONEN AUS MEINER HEIMAT
Nicht nur Wittenberg selbst ist "eine Reise wert". Auch im näheren Umfeld der Lutherstadt gibt es viele interessante
Orte, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen, auf die ich mit diesen "IMPRESSIONEN" aufmerksam machen will. Darüber hinaus werde ich hier auch sonstige
aktuelle Ereignisse kommentieren.
• Der Reformations-Sprach-Baum
(03.08.2023)
• 250 Jahre Schloss Wörlitz (03.08.2023)
• Die Universität Wittenberg LEUCOREA - (08.04.2023)
• Ein "Königreich Deutschland" schlägt bundesweit Wellen (26.03.2023)
• Eine neue Ausstellung im Zeughaus (15.03.2023)
• Der Reformations-Sprach-Baum
Reformationsbäume gibt es viele - in vielen Städten Deutschlands werden sie gepflegt.
Wir hatten (und haben) hier in Wittenberg
als unseren Reformationsbaum die "Luther-Eiche": Sie steht an dem Ort, der damals außerhalb der Stadtmauern lag und von dem es heißt, dass Luther hier die Bannandrohungsbulle des Papstes verbrannt haben soll.
Das
"haben soll" bezieht sich auf die Bemerkung "hier" - verbrannt hat er sie ja, doch ob es an dieser Stelle war, ist sicher nicht mehr so genau feststellbar.
Es ist wie mit seinen 95 Thesen - er hat sie damals bekannt gemacht im Universitätsbereich. Üblich war das Anschlagen von Nachrichten an die Tür der Schlosskirche - aber der für Historiker so wichtige anerkannte Beleg
fehlt. Deshalb ist es nur korrekt zu sagen, er "soll" sie damals an die Tür der Schlosskirche angeschlagen haben. Alles andere (Hammer und Nagel, er selbst "soll" es getan haben) sind Ausschmückungen und Legenden.
Dieser Reformations-Sprach-Baum ist jedenfalls keine Legende, er soll aufgestellt werden, die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt hat im Januar 2022 bekannt gegeben, dass sie diesen Baum mit 48.000 Euro fördern möchte.
So lautete die Information in der MZ vom 14.01.2022
(Leider ist die zugehörige Nachricht hinter Bezahlschranke
Wittenberger "Reformationsbaum" gibt Rätsel auf
)
Nun berichtete die MZ Anfang Juli d. J. erneut über den Plan und über ein Benefizkonzert zugunsten der geplanten Bronzeplastik, die immerhin die stattliche Höhe von 5,20 Meter haben soll.
Eine Abbildung in der MZ vom 04. Juli 2023
(Der Artikel - als pdf hier abrufbar - verrät einige Details zum Anliegen dieses Kunstwerkes.) zeigte das Modell des geplanten Baumes:

Das Foto ist von Tatjana Skalko-Karlovska, der Künstlerin, die das Modell entworfen hat.
• 250 Jahre Wörlitzer Schloss
Es ist mir eine besondere Freude, aus diesem Anlass nicht nur auf dieses Schloss, sondern auf den gesamten
Wörlitzer Park hinzuweisen.
Zuerst zu dem Schloss, das in diesen Tagen 250 Jahre alt geworden ist:
Fürst Leopold III., Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740 bis 1817) begann im zarten Alter von 29 Jahren (also im Jahr 1769), diesen Park zu gestalten und das Schloss bauen zu lassen (Baumeinster Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff). Heute gehören beide - Park und Schloss - zum
UNESCO-Welterbe.
Den Park selbst beschreiben zu wollen, ist in wenigen Worten unmöglich.
Ich verspreche Ihnen nicht zu viel, wenn ich sage, es lohnt sich, für die Besichtigung beider mehr als einen Tag, möglichst eine Woche einzuplanen.
Obwohl ich selbst schon unzählige Male dort war, entdecke ich immer wieder neue bezaubernde Details.
Dass er diesen Park nicht umzäunen ließ, dem Volk gestattete, ihn kostenlos jederzeit aufsuchen zu können, spürt man bis heute. Die Wörlitzer sind nach wie vor in ihn verliebt. Einmal drohte er im Jahr 2002 durch das Hochwasser der Elbe zerstört zu werden, er konnte mit viel Aufwand glücklicherweise gerettet werden. Im Jahr 2018, dem Jahr mit der Riesenhitze und Trockenheit war sogar der Wörlitzer See an vielen Stellen (z. B. an der Rousseau-Insel und am "Stein") so gut wie ausgetrocknet und wir fürchteten um den herrlichen Baumbestand.
Dieses Foto zeigt einen Ausschnitt vom Wörlitzer See im Herbst 2018 am Ende der großen Trockenheit. Im Vordergrund ist der "Goethe-Stein" zu sehen, der normalerweise im Wasser steht - man kann den "Wasserrand" erkennen, wenn man genau hinsieht.
(Quelle: eigenes Foto B. K. - Klick auf das Foto öffnet das Foto in Originalgröße in einem extra Fenster)
Doch inzwischen freuen sich die Freunde des Wörlitzer Parkes, dass er dieses Jahr 2018 doch so gut überstanden hat, dass kaum noch Spuren zu erkennen sind.
Wer sich einen ersten Einblick verschaffen will, dem empfehle ich
diese Webseiten der Wikipedia
(externe Links, die in einem neuen Fenster öffnen):
de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Wörlitz
de.wikipedia.org/wiki/Leopold_III._Friedrich_Franz_(Anhalt-Dessau)
und natürlich
de-wikipedia.org/wiki/Wörlitzer_Park
Ein besonderer Verweis sei mir noch gestattet:
Erhard Hirsch (*1928)
wird Ende Juli 2023 aufgrund seiner Verdienst um die jahrzehntelange wissenschaftliche Begleitung des Wörlitzer Parks zum
Ehrenbürger der Stadt Dessau-Rosslau ernannt.
de.wikipedia.org/wiki/Erhard_Hirsch
Natürlich gibt es auch eine
Website des GARTENREICH DESSAU-WÖRLITZ:
https://www.gartenreich.de/de
• Die Leucorea: Geschichte der Universität Wittenberg von 1502 bis 1817
"Leucorea" war der Name der 1502 in Wittenberg gegründeten Universität, deren Ansehen europaweit reichte.
Die Liste der Namen, die mit dieser Universität verbunden waren, ist sehr lang. Ich stelle einige von ihnen im Abschnitt
WISSENSCHAFTSGESCHICHTE vor und komme auch an anderen Stellen auf den einen oder anderen dieser berühmten Männer zu sprechen.
An dieser Stelle möchte ich auf
die sehr informative Website über die Geschichte dieser Universität verweisen:
https://www.uni-wittenberg.de 
Dort gibt es ausführliche Informationen über z. B. -
um nur einige wenige zu nenne
•
Johannes Kunckel 
(1630 - 1703, Alchemist, Glasmacher - Artistische Fakultät),
•
Georg Joachim Rheticus 
(1514 - 1574, Mathematiker u. a. - Artist. Fakultät),
und für mich ebenfalls eine herausragende Persönlichkeit der Wittenberger Universitäts- und Stadtgeschichte:
•
Daniel Sennert 
(1572 - 1637, Mediziner, Chemiker - Medizinische Fakultät)
Besonders interessant finde ich die vielen Literaturangaben - von diesen Personen und über diese.
• Theaterstück: "König von Deutschland" schlägt bundesweit Wellen
(26.03.2023)
Kürzlich überraschte die MZ mit einer ganzseitigen Information über dieses "Königreich Deutschland". Einige Tage zuvor, am 25.03.2023 war in der MZ auf S. 25 zu lesen gewesen, dass
in der Volksbühne Halle ein Theaterstück über den "König von Deutschland" aufgeführt wird.
Und nun finde ich auch noch
einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung (online) über dieses Theaterstück
und Berichte über den selbsternannten "König"
bis in die F.A.Z. hinein.
Vielleicht soll es die Menschen abschrecken. Ich bin in Sorge, dass einige diese Informationen als "Einladung" sehen, sich mal genauer mit dem König und sein Königreich vertraut zu machen.
Ich hätte mir diese Information gern erspart, doch angesichts der bundesweiten Aufmerksamkeit möchte ich wenigstens
einmal darauf verwiesen haben. Schließlich fand die "Krönung" des Königs vor Jahren in Wittenberg statt und die Angaben auf den Sitz weisen auch auf Wittenberg hin, wenn auch auf
eine Phantasiestraße.
Das ist so ähnlich wie bei Harry Potter:
dort fuhr der Zug auf einem
Phantasiebahnsteig "9 3/4" ab. Harry Potter ist ein modernes Märchen, vielleicht ist unser "König von Deutschland" auch
ein "Märchenkönig"?
• Die neue Ausstellung im ZEUGHAUS am Arsenalplatz vom 4. März bis 15. September 2023
(15.03.2023)
(Click auf die Abbildungen öffnet diese vergrößert in neuem Fenster)
Diese Ausstellung wurde wesentlich und ehrenamtlich vorbereitet und finanziert vom "Freundeskreis Julius-Riemer-Sammlung e.V."
Natürlich hatte Herr Kennert, der die Ausstellungsstücke zur Verfügung stellte, die meiste Arbeit. Die Sparkasse und die Stadt beteiligten sich an der Finanzierung.
Ein Katalog mit zahlreichen Informationen zu den Ausstellungsstücken ergänzt die Ausstellung und kann im Zeughaus für 5 Euro (symbolischer Preis) erworben werden.
Weitere Informationen gibt es auf der Website des "Freundeskreises Julius-Riemer-Sammlung e. V." :
riemer-museum.de
Interessant und überraschend war,
dass mehrere überregionale Zeitungen über die Eröffnung der Ausstellung berichteten, so die
F.A.Z., die Süddeutsche Zeitung, der Stern und zahlreiche weitere Medien.