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DIE WELTRELIGION ENTFALTET SICH

HEILIGE SCHRIFTEN ALS KULTURGUT DER GANZEN MENSCHHEIT

Auch dann, wenn im Namen der einen oder anderen "Heiligen Schrift" schlimme Verbrechen begangen wurden oder noch immer begangen werden, halte ich diese Schriften in ihrer Gesamtheit für ein wichtiges Kulturgut der Menschheit. Das Wissen über sie sollte zur Allgemeinbildung in jedem Kulturkreis gehören.

Die heute als "Heilige Schriften" bekannten Texte und Bücher stammen alle aus einer Zeit, in der die meisten Menschen nicht lesen und nicht schreiben konnten. Die Grenzen zu den "Zauberbüchern", zur "Schriftmagie" sind sicher fließend. Viele Texte waren dem damaligen Verständnis und Wissen angepasst. 

Wenn man diese überlieferten Texte aus kulturgeschichtlichem oder philosophischem Interesse liest, ohne in der jeweiligen Religion zu leben, erschließt sich diese Bedeutung als Kulturgut erst richtig. Mir selbst ging es so, als ich in meiner atheistisch-naturwissenschaftlichen Phase die Bibel las. Erst mit dieser inneren Distanz begriff ich ihren geistigen und kulturellen Reichtum richtig. Dieser war früher hinter der rein religiösen Sichtweise kaum zu erkennen.

Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang einmal nach den gemeinsamen, gleichen oder ählichen Aussagen in diesen Schriften suchen?

Die religionsübergreifende gemeinsame Botschaft der Nächstenliebe
Der gegenwärtige Dalai Lama, oberster Lehrer im tibetischen Buddhismus, meint
"Ethik ist wichtiger als Religion".
(Das Buch von ihm, das er gemeinsam mit dem deutschen Journalisten Franz Alt herausgegeben hat, trägt diesen Untertitel - Titel ist "Der Appell des Dalai Lama an die Welt". Ich stelle es auf dieser Website vor unter DALAI LAMA (in DIE BESTEN GEDANKEN » DIE BESTEN GEDANKEN AUS PHILOSOPHIE UND ETHIK))

Er sieht das Gewaltpotenzial, das alle Religionen und Heilige Schriften bergen. Deshalb sollte es aus seiner Sicht eine "säkulare Ethik jenseits aller Religionen" geben.
Gegen diesen Gedanken ist natürlich erst einmal nichts einzuwenden. Doch diese Ethik muss natürlich auf die historisch gewachsenen Werte aus den Religionen und Weltanschauungen zurückgreifen und wieder auf sie zurück strahlen. Auch sie muss sich erst entwickeln, das kostet noch viel Zeit.

Der Dalai Lama verweist auch darauf:
"Der Kern aller Religionen ist die Liebe."
Darin sehe ich das wichtigste Bindeband zwischen Religionen (und Weltanschauungen) heute:
Nächstenliebe, Menschlichkeit, Friedfertigkeit.
Wie in der "Ringparabel" in Lessings "Nathan" steht auch heute die Frage, welcher "Ring" es versteht, sich angenehm vor den Menschen zu machen.

Kann das Christentum beispielgebend sein?
Ich denke,  jetzt ist es das wichtigste,  diese Werte der Liebe, Menschlichkeit und Friedfertigkeit nicht nur zu verbreiten, sondern in die Tat umzusetzen.
Wir können anderen Religionen und Kulturen keine Vorschriften machen.  Wir können nur durch gutes Beispiel wirken.

Jesus lehrte nicht nur die Nächstenliebe, sondern explizit die Feindesliebe, die Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit.
Wird diese seine Lehre heute von den Christen wirklich umgesetzt?
An vorderster Stelle sehe ich hierbei die sich als christlich bekennenden deutschen Politiker in der Pflicht.

Religionsunterricht muss zum Unterrichtsfach "Religionen-Kunde" werden
Wir werden keinen Frieden zwischen den Religionen finden, wenn wir nicht erkennen, dass die Heiligen Schriften und mit ihnen weiteres "bestes Wissen", aus allen Teilen der Welt, zu allen Zeiten rund um den Erdball hervorgebracht, die Basis der Weltkultur darstellen.
Immer mehr, auch religiös gebundene Menschen erkennen den Reichtum der Religionen und der Kulturen anderer Völker, Regionen, Zeiten an.
Der nächste Schritt muss sein, bereits den Kindern diese besten Gedanken aus allen Religionen und Kulturkreisen, aus allen "Heiligen Schriften" zu vermitteln.

Deshalb schlage ich vor, an den Schulen in Deutschland keine konfessionelle bzw. religiöse Trennung in Religionsunterricht (katholisch, evangelisch, vielleicht bald auch islamisch) und Ethikunterricht  mehr durchzuführen, sondern ein Fach "Religionen-Kunde" einzuführen, in dem die Kinder und Jugendlichen ausführlich über alle Religionen (und nichtreligiöse Weltanschauungen) als Weltkulturgut und Menschheitserbe erfahren.