DIE WELTRELIGION ENTFALTET SICH
Die Menschheit wächst immer mehr zusammen. Für ihren Zusammenhalt benötigt sie eine geistig-moralische Basis, eine verbindende Idee. Das kann nur "das Beste aus allen Religionen und Weltanschauungen" sein, aber niemals "eine beste Religion"!
Der Wettbewerb ist eröffnet und er kann nicht damit enden, dass die Religionen einander als "Gegner" niedermachen und am Ende eine als Sieger übrig bleibt. (Die Ringparabel von Lessing lässt grüßen.)
Doch wie sollen die Religionen zusammenfinden?
Ein erstes spannendes Beispiel gibt es in Berlin - das
"House of One" - ein Gebäude, das gleichzeitig Moschee, Synagoge und Kirche ist:
Die drei Religionsvertreter - der Imam, der Rabbiner und der Pfarrer - meinen:
"Die gemeinsame Motivation unserer Religionen ist die Liebe."
(Weitere Informationen zum "House of One" gibt es in dem Unterthema
DIE TOLERANZFÄHIGKEIT DER RELIGIONEN)
Im Laufe der Geschichte
haben sich Religionen gewandelt, gespalten, verbunden bzw. vermischt. Die Grenzen zwischen ihnen sind gar nicht so breit und undurchlässig, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Judentum, Christentum und Islam - in unserem Kulturkreis als drei verschiedene Weltreligionen aufgefasst - haben eine gemeinsame Wurzel, berufen sich auf den Gründungsvater Abraham und die Bibel. Ich kann mir vorstellen, dass es aus der Ferne - z. B. in China oder Indien - schwer ist zu erkennen, warum sie sich so sehr voneinander entfernt haben. Vielleicht werden sie aus der Ferne auch nur für
drei Spielarten einer einzigen Religion gehalten, so wie es sie beispielsweise im Buddhismus ebenfalls gibt?
Kann man davon ausgehen, dass die zeitlich jüngste Version die vollkommenste sein muss?
Gibt es ein
"Entarten von Religionen"?
Diesen und weiteren Fragen und Gedanken will ich mich in diesem Thema annähern.
In einem ersten Unterthema
DIE TOLERANZFÄHIGKEIT DER RELIGIONEN werden Beispiele für Veränderungen und Vermischungen von Religionen gezeigt und es geht um Bemühungen weltweit, das friedliche Zusammenleben der Religionen und Weltanschauungen zu fördern.
Gemeinsam beten:
In einer christlichen (evangelischen) Frauenzeitschrift, die es schon lange nicht mehr gibt,
"Frauen unterwegs" (Heft 8, 1994, S. 3 - ich habe keine weiteren Informationen über die Zeitschrift), fand ich eine hübsche Zeichnung, die ich für genau richtig halte, das Thema einzuleiten:
Ein weiteres Thema stellt die These in den Raum, dass
HEILIGE SCHRIFTEN KULTURGUT DER GESAMTEN MENSCHHEIT sind.