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ZEITGEIST AUFGEMISCHT

KLEINE TEXTE

Als erstes stelle ich vor:

KINDER, KINDER - oder 
Wie Deutschland vor dem Aussterben gerettet werden kann

Den folgenden Text habe ich um das Jahr 2008 herum geschrieben. Auch wenn inzwischen die Anzahl der Geburten pro Jahr und auch die Geburtenrate in Deutschland wieder etwas angestiegen ist, halte ich diesen Text noch lange nicht für veraltet. Ich habe ihn nur in der Datierung aktualisiert und die Rechtschreibung korrigiert.

Die Grundaussage, die ich mit diesem Text verbinde, ist:
Alle Frauen, die sich Kinder wünschen, sollen sich diesen Wunsch auch erfüllen können, ohne in materielle Not zu geraten.

Was ist los mit Deutschlands Frauen? Sie verweigern sich ihrer heiligsten Pflicht, Kinder in die Welt zu setzen. Irgendetwas ist schief gelaufen.

Auf den Punkt gebracht besteht das Problem darin, dass das klassische Ernährermodell nicht mehr funktioniert. Die Ungerechtigkeit, dass ein Familienvater mit zwei Kindern z. B. vier Personen von seinem Gehalt ernähren muss, während ein Single-Mann fast die gleiche Summe an Geld (steuerliche Differenzen zwischen beiden sind natürlich zu berücksichtigen, machen aber den Nachteil für den Familienvater nicht wett) für sich allein verwenden kann, sehe ich als den ersten Hauptgrund.

Der zweite Hauptgrund ist, dass vernünftige Frauen nur dann Kinder in die Welt setzen, wenn sie deren Ernährung sichern können - egal ob selbst oder mit Hilfe eines "Ernährers". Wenn Männer diese Garantie nicht geben können und wenn Frauen vor der Frage stehen, entweder arbeiten zu gehen oder Kinder zu erziehen, haben sie oft rein aus existentiellen Gründen keine andere Wahl, als auf Kinder zu verzichten.

Es ist nicht das Hauptproblem, dass in Deutschland viele Frauen aus Prinzip oder Egoismus oder was weiß ich für Gründen keine Kinder haben wollen, sondern, dass viele Frauen gern Kinder haben möchten, diesen Wunsch aber aus existentiellen Gründen nicht in die Tat umsetzen können.
Wenn alle Frauen, die Kinder haben wollen, diese auch bekommen können, wären wir schon ein riesiges Stück weiter.

Aus meiner Sicht ist dieser Tatsache in der öffentlichen Diskussion bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Außerdem gilt zu berücksichtigen, wie viele Frauen, die Kinder haben, dadurch in Armut getrieben und von der Gesellschaft allein gelassen werden - deren Schicksale wirken auf andere Frauen als "abschreckendes Beispiel" und halten viele Frauen davon ab, den oft sehr starken Kinderwunsch zu realisieren.

Unterhaltsklagen gegen "zahlungsunwillige" und "zahlungsunfähige" biologische Väter tun ein übriges: sie vergiften die Eltern-Kind-Beziehungen und machen krank.

Es gibt nur eine Lösung:
Alle Frauen, die Kinder haben möchten, müssen auch in die Lage versetzt werden, unabhängig von eigener Erwerbstätigkeit und unabhängig vom Einkommen und Unterhalt der biologischen Väter so viele Kinder zu bekommen, wie sie möchten, ohne dadurch in Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung zu geraten.

Diese Lösung ist nur auf einem Weg erreichbar:
Die Kosten für die Kinder sind zu "entindividualisieren". Das meint: Die Gesellschaft als Ganzes übernimmt die Basiskosten für die Kinder - unabhängig vom Einkommen der Eltern.

Dieser Vorschlag, in die Tat umgesetzt, entlastet auch die Väter und sollte daher besonders von den Männern unterstützt werden.

Mit Basiskosten meine ich, dass z. B. für jedes Kind von der Geburt bis zur wirtschaftlichen Selbständigkeit ein Grundeinkommen von 500 bis 700 Euro gezahlt wird. Dafür fallen alle anderen Regelungen wie Kindergeld, Unterhaltspflicht, aber auch Subventionen von Kindergärten usw. weg.

Es ist sofort zu erkennen, dass damit auch die individuelle Freiheit der Familien wesentlich erhöht wird: es ist leichter möglich für Frauen, sich zwischen Erwerbstätigkeit und Familienbetreuung zu entscheiden, es ist für Männer leichter, Frauen mit Kindern zu heiraten, da ihnen die ökonomische Belastung abgenommen wird. Andererseits können Väter von Kindern, die nicht mit deren Mutter zusammenleben, auch wieder neue Familien gründen, ohne an den Doppelbelastungen zugrunde zu gehen. Alleinerziehende Mütter haben so eher eine Chance, wieder einen Partner und damit auch eine männliche Bezugsperson für ihre Kinder zu finden.

Wegfall der Unterhaltspflicht bedeutet, dass die biologischen Väter weiterhin für ihre Kinder auch diverse ökonomische Beiträge leisten können, so wie sie es können und wollen. Durch die Freiwilligkeit der individuellen Zuwendungen wird die Vaterrolle wesentlich leichter angenommen, als wenn ständig zwischen den Eltern wegen des Unterhalts gestritten werden muss. Fallen diese Streitigkeiten weg, sind Umgangs- und Sorgerechts-Absprachen zwischen den Eltern wesentlich unbelasteter und freier möglich.

Was das ganze aber für die Wirtschaft bedeutet, hat noch niemand irgendwo benannt: Die bisherigen Löhne funktionieren nach dem "Ernährer-Prinzip“, d. h. ein voll berufstätiger Mann muss so viel verdienen, dass er zur Not eine vierköpfige Familie davon ernähren kann. Mit dem Wegfall der Unterhaltskosten für Kinder muss er nicht mehr so viel verdienen wie bisher. Damit sind generell niedrigere Löhne möglich. Damit bliebe Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern konkurrenzfähig, ohne die Familien auszuhungern.

Familienväter und -mütter werden diesen Vorschlag begrüßen, die Singles werden aufschreien vor Wut, weil für sie die Umsetzung dieses Vorschlages mit Einkommenseinbußen einhergeht. Denn Familienväter könnten dann eine echte Konkurrenz sein, weil sie für weniger Geld arbeiten können und trotzdem ein höheres Familieneinkommen haben als bisher. Für alleinerziehende Mütter hätte das den Vorteil, dass sich auch Minijobs annehmen können und trotzdem nicht gleich in Hartz IV fallen.
Wohlgemerkt, das Prinzip der Aushandlung der Löhne auf dem freien Markt würde damit nicht angetastet. Natürlich hätten die Gewerkschaften die meisten Probleme mit dieser Idee.

Wer sich ein wenig mit der Idee des Bürgergeldes bzw. des "Grundeinkommens" befasst hat, sieht, dass mein Vorschlags sozusagen auf eine schrittweise Einführung dieses Grundeinkommens hinausläuft.
Man könnte so anfangen: Ab sofort (vielleicht ab 01.01. 2017 ) erhalten alle Neugeborenen diese Basis-Sicherung. Dann beobachtet man, wie sich die Sache in den nächsten 10 Jahren so entwickelt. Ich kann hier und jetzt nicht alle Konsequenzen durchspielen, die sich aus der Umsetzung dieses Vorschlages ergeben würden, ich kann nur versichern: das hätte noch eine ganze Menge mehr positiver Auswirkungen.

Das schöne an diesem Vorschlag ist, dass die Regierung nicht darum herumkommt, ihn eines Tages wirklich umzusetzen.