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PYHSIK, ANDERS GESEHEN
DAS KONTINUUM

DRUCK UND SOG

Die Beziehungen, das Zusammenwirken von Druck und Sog (Zug) sind für mein Modell der Struktur der Materie (siehe MEIN MODELL) von  herausragender Bedeutung.

Einen ausführlicheren Text aus den Jahren 2006 bzw. 2009 gibt es inzwischen auf der Website EINE WEIBLICHE PHYSIK - neu belebt  unter Druck und Sog.A

Hier will ich weitere Gedanken zu diesem Thema notieren.

Ein erster Schwerpunkt ist dabei der sogenannte
"negative Druck".

Für einen Laien ist dieser Ausdruck sicherlich befremdlich, stellt man sich doch im allgemeinen Druck als eine "positiv wirkende" Kraft, bezogen auf eine Flächeneinheit vor.
Physiker haben mit dieser Formulierung jedoch keinerlei Probleme.
Allerdings ist es schwierig, eine fachlich exakte Definition zu finden.
Gelegentlich wird am Rande erwähnt, dass bei "negativem Druck" eine Sogwirkung gemeint ist, mitunter wird eine Druckdifferenz auch mit Vorzeichen versehen und dann als "negativer Druck" bezeichnet.

Der "gewissermaßen negative Druck"

Im Monatsheft für September 2025 von "SPEKTRUM" (spektrum.de) fand ich einen interessanten Beitrag von Manon Bischof, Redakteurin für Mathematik und Physik bei SPEKTRUM
(S. 64ff):
MASSIVE GRAVITATION
Aus Liebe zur Schwerkraft
über Claudia de Rhams
(siehe auch auf der Seite FRAUENDISKRIMINIERUNG - hier in den GRUNDFRAGEN DER PHYSIK » WISSENSCHAFTSGESCHICHTE - den Abschnitt über sie: Claudia de Rhams und eine neue Theorie der Schwerkraft)
Darin geht es auch um die kosmologische Konstante Λ und die beschleunigte Expansion des Raums.
Rhams sagt (S. 68):"Um die beschleunigte Expansion zu erklären, braucht man eine neue Art von Energie." Mit Hilfe der kosmologischen Konstante Λ (Lambda) kann man diese Energie darstellen:
Dieses Λ symbolisiert eine seltsame Energie, die gewissermaßen negativen Druck ausübt und mit zunehmendem Raum anwächst. ...
Schnell schien eine Erklärung für diese mysteriöse Kraft parat, die alles auseinandertreibt. Denn tatsächlich sagt ein völlig anderer Zweig der Physik eine Energie voraus, die Raum und Zeit immer und überall ausfüllt.
Dabei handelt es sich um den zweiten großen Grundpfeiler der modernen Physik, die Quantentheorie.
(fett-rote Hervorhebung im Text von mir - B.K.)

"Licht- und Schallwellen enthüllen negativen Druck"

So ist ein Artikel auf der Website des MAX-PLANCK-INSTIUTS FÜR DIE PHYSIK DES LICHTS (https://mpl.mpg.de/de/news/article/light-and-sound-waves-reveal-negative-pressure) aus dem Jahr 2023 überschrieben.
In vereinfachender Kurzfassung:
Es geht um Experimente an Flüssigkeiten, die in Kapillarröhrchen eingeschlossen und dann mittels optischer und akustischer Wellen untersucht werden. Dabei erreichen sie einen "metastabilen" Zustand.
Es konnten "hohe positive und negative Drücke" erzeugt werden. Schallwellen wirken "als Sensor, um die negativen Druckwerte zu untersuchen".
Die ausführliche Erklärung gibt es in diesem Zitat
(Hervorhebung im Text von mir - B.K.):
Man kann sich den Einfluss von negativem Druck auf eine Flüssigkeit so vorstellen: Nach den thermodynamischen Gesetzen müsste das Volumen der Flüssigkeit abnehmen, aber die Flüssigkeit wird durch Adhäsionskräfte in der Glasfaserkapillare zurückgehalten, so wie ein Wassertropfen am Finger klebt. Dies führt zu einer "Dehnung" der Flüssigkeit. Sie wird auseinandergezogen und verhält sich dabei wie ein Gummiband, das durch die Ausdehnung gespannt wird.
Hier tauchen auch die "Adhäsionskräfte" auf, das sind ähnlich der Gravitation anziehend wirkende Kräfte.
Erwähnt werden auch mögliche Explosionen (bei "sehr hohen Drücken" in einem geschlossenen System) und Implosionen ("ein sehr niedriger Druck in einem geschlossenen System" verursacht diese)
Gegenüber den normalerweise immer positiven numerischen Druckwerten gibt es bei Flüssigkeiten jedoch eine Besonderheit.
Sie können in einem ganz bestimmten metastabilen Zustand existieren, der einem negativen Druckwert entspricht.
Die Wörter "Sog" bzw. "Sogkraft" oder "Saugkraft" tauchen in dem Artikel ebensowenig auf wie in dem Spektrum-Monatsheft.

Mein Fazit:
Wenn "negative Druck" einen Sog bzw. eine Sogkraft meint, dann gibt es offenbar ein Problem bei Physikern mit diesen Begriffen und sie versuchen, sie weitestgehend zu vermeiden.

Aus den Darstellungen im Artikel dese Spektrum-Hefts vermute ich,
dass die sogenannte "Dunkle Energie" eine Sogkraft / Saugkraft ist, die das Universum auseinanderzerrt.

Woher - so frage ich mich immer wieder - rührt die  Abneigung der Physiker gegen Wörter wie "Sog", "Sogkraft", "Saugkraft", "saugen"? Ich habe bisher noch keine Erklärung dafür finden können.
Nur - es nützt nichts, egal ob "negativer Druck" oder "Sog" - die Ursache der "Dunklen Energie", ihre Quelle bzw. Ursache und ihre "Zusammensetzung", ist nach wie vor unbekannt.

PS: Es gibt sogar einen "negativen Überdruck""Als negativer Überdruck (im Volksmund auch Unterdruck) bezeichnet man den Zustand des niedrigeren Drucks in einem Gefäß oder Behälter. Ein Unterdruck herrscht, wenn der Druck des Mediums, das ein geschlossenes Gefäß umschließt, größer ist als der Druck innerhalb des Gefäßes." (gefunden in chemie.de/lexikon/Unterdruck.html)

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   Anmerkung
Bereits im Jahr 2006 hatte ich einen ersten Text zu diesem Thema auf meiner alten Website www.eine-weibliche-physik.de in Vorbereitung der Physikerinnentagung im Jahr 2007 erstellt. Diese Website wurde ab 2013 nur noch als Weiterleitung benutzt und später gelöscht.
Den im Jahr 2009 überarbeiteten Text habe ich inzwischen auf der im August 2025 neu ins Netz gestellten Website  EINE WEIBLICHE PHYSIK - neu belebt wieder ins Netz gestellt, so dass ich es mir ersparen kann, ihn hier zu wiederholen.