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EINE WELTKULTUR ENTSTEHT AUS DEN BESTEN GEDANKEN DER WELT

TECHNIKEN UND KUNSTFERTIGKEITEN

Es sei betont, dass es nicht nur um den Singular des Technik-Begriffs, sondern um den Plural - die Techniken - geht: um alle Techniken oder Kunstfertigkeiten im Sinne des "Know-how", des "Gewusst-Wie", die die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte erworben hat, um sich ihre Bedürfnisse immer einfacher und komplexer befriedigen zu können. In diesem Pluralbegriff sind neben den technischen Geräten und Erfindungen, die meist mit dem Begriff "Technik" einschränkend gemeint sind, auch die "Techniken" im Sinne des "Know how", des "Gewusst wie" eingeschlossen.

Ganz allgemein ausgedrückt: es geht mir um die Techniken, die  eben NICHT  NUR die heute im  Mittelpunkt des "Technik"-Begriffs stehenden Waffentechnik, industrielle Produkionstechnik und Wissenschaftstechnik umfassen.   Die sind sowieso zumeist weniger mit guten Gedanken als  mit negativen Assoziationen wie Angst und Bedrohung verbunden.
Oder gibt es z. B. ein Gedicht über die Schönheit und Eleganz der Atomkraft?

Weiter geht es mit:
- Betrachtungen zum Technik-Begriff
- Die Brille ist schon zum Symbol für das Lesen geworden
- Das geniale Fahrrad
- Poetik, Kunst und Technik (frei nach Aristoteles) (neu 31.12.2019)

Betrachtungen zum Technik-Begriff

Die Wikipedia schreibt über den Technik-Begriff:
(Stand 3. 1. 2012 - Die Auflistung wurde von mir nummeriert, weiterführende Links wurden im Text entfernt - fette Hervorhebungen im Text von mir - B. K.)

Das Wort Technik stammt vom griechischen τεχνικός (technikós) und leitet sich ab von τέχνη (téchne, dt. etwa Kunst, Handwerk, Kunstfertigkeit). „Technik“ kann bedeuten:

1. die Gesamtheit der menschengemachten Gegenstände (Maschinen, Geräte, Apparate usw.);

2. ein besonderes Können in beliebigen Bereichen menschlicher Tätigkeit (Fertigkeit, Geschicklichkeit; Gewandtheit usw., z. B. körperlich: Technik des Weitsprungs; z. B. geistig: Technik des Kopfrechnens; z. B. sozial: Technik der Unternehmensführung);

3. eine Form des Handelns und Wissens in beliebigen Bereichen menschlicher Tätigkeit (Planmäßigkeit, Zweckrationalität, Wiederholbarkeit usw.);

4. das Prinzip der menschlichen Weltbemächtigung.

Es gibt Versuche, diese verschiedenen Bedeutungen auf einen gemeinsamen Grundbegriff zurückzuführen. Doch scheinen die Technikbegriffe zu unterschiedlich, als dass man sie ohne Weiteres vereinheitlichen könnte.
Im Folgenden werden weitläufige Wortverwendungen vor allem nach (2), (3) und (4) beiseitegelassen. „Technik“ wird als wohlbestimmter Ausdruck der Technikforschung und -lehre betrachtet, der die Bedeutung (1) als notwendiges, wenn auch nicht hinreichendes Bestimmungsmerkmal enthält.

Während sich der in der Wikipedia erläuterte Technik-Begriff also vorrangig-einengend auf die gegenständliche Technik bezieht, verwende ich diesen Begriff vorwiegend in der unter (2) genannten Bedeutung, wohl wissend, dass (1) nicht nur Folge von (2) sondern auch Bedingung für die meisten menschlichen Tätigkeiten  ist.

Die Freude am  kreativen Denken
Die Entwicklung der gegenständlichen Techniken ging sogar so weit, dass sie selbst zum "Bedürfnis" wurde: die Freude am kreativen Denken, am Erfinden von Geräten und Prozessabläufen.
In diesem Sinne ist diese Arbeit in mehrfacher Hinsicht fruchtbar: mit ihren praktischen Ergebnissen, mit ihrer Möglichkeit der Entdeckung und Selbstentfaltung der eigenen Talente, der daraus folgenden Selbstbestätigung und Zufriedenheit, der gesellschaftlichen Anerkennung, des Wissens, auch anderen einen Nutzen  gebracht zu haben.

Technik als Kunst
In den von mir verwendeten erweiterten Technikbegriff schließe ich neben  den vernachlässigten, wenig beachteten Herstellungs-Techniken und den zugehörigen Gerätschaften wie z. B. das Spinnen (Spinnrad), das Töpfern (Töpferscheibe) und das Nähen (Nadel) auch ein:
Kulturtechniken im weitesten Sinne, wie das Musizieren (Musikinstrumente), Tanzen, Kommunikationstechniken ( z. B. das Schreiben mit Schrift, Schreibutensilien, Zeichensprache, Buchdruck), sowie
Techniken, deren Zweck die Schönheit im weitesten Sinne ist (Kunst, Kosmetik, Architektur, Mode, viele weitere Handwerkstechniken).

Die Brille ist schon zum Symbol für das Lesen geworden

Schon jede(r) dritte Deutsche trägt sie auf der Nase. Auch mir ermöglicht sie seit Jahren, ohne Probleme selbst kleine Texte zu lesen bzw. am Computer zu arbeiten. Was würde ich nur ohne sie - die Brille - tun!

Wie müssen viele Menschen vor ihrer Erfindung (bzw. deren Vorläufer) gelitten haben, war der zunehmende Verlust der Sehkraft doch oft gleichbedeutend mit der Reduzierung oder gar dem Verlust von Arbeitsfähigkeit, von Wissenserwerb (eben der Lesefähigkeit) oder auch der Einschränkung einfach des Genusses am Geschauten.
Erste Hinweise auf Sehhilfen gibt es wohl aus dem 13. Jh. Damals half der "Lesestein" (eine plankovex geschliffene Linse, halbkugelförmig), der direkt auf den Text gelegt werden musste, erste Sehschwächen auszugleichen.
Offenbar waren seiner Erfindung zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten vorausgegangen, die erst einmal klären mussten, wie das Sehen überhaupt funktioniert.
Wie aus dem Lesestein schließlich die Brillengläser wurden und welchen Einfluss diese auf den weiteren Verlauf der Kulturgeschichte hatten, sprengt den Rahmen dieser kleinen Seite.
Daher verweise ich gern auf einen ausführlichen Artikel in Spektrum.deQuelle, dem Onlineangebot der  Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft":
spektrum.de/news/wie-die-brille-auf-die-nase-kam/1559590 »externer Link«
(Artikel von Theodor Kissel, Althistoriker und Wissenschaftsjournalist,
vom 23.04.2018, zuletzt eingesehen am 18.06.2018)

Das geniale Fahrrad

Unter den gegenständlichen technischen Erfindungen der Menschheit sei an dieser Stelle das Fahrrad (Veloziped, Bicycle, ...) als vielleicht "beste Erfindung" genannt.
Dieses Individual-Fortbewegungsmittel ist inzwischen weltweit verbreitet und trotz aller nachfolgender Entwicklungen wie Auto, Motorrad, Eisenbahn und Flugzeug noch immer dasjenige, mit dem vermutlich weltweit die meisten Personenkilometer zurückgelegt werden.

Es ist
- einfach, preiswert,
- umweltfreundlich (die Wikipedia schreibt in der "Geschichte des Fahrrads", es sei "eines der ökologischsten Verkehrsmittel" - wer kennt eines, das noch ökologischer ist als das Fahrrad?)
- gesundheitsfördernd
- energieökonomisch
- Spielzeug für Kinder (z. B. als "Kinderlaufrad"), mit dem sie sich stundenlang beschäftigen können
- nebenwirkungsarm (abgesehen von der Sturzgefahr)
- unabhängig von Fremdenergie, es benötigt nur die Muskelkraft des Fahrers.

Das Fahrradfahren kommt mit einem Bruchteil der Energie für das Laufen, Gehen, Wandern aus. Ebenso reicht eine gegenüber Autostraße und Schiene wesentlich einfachere Infrastruktur für seine Benutzung aus. Schon ein einigermaßen stabiler Sandweg genügt. Selbst gut ausgebaute Radwanderwege sind billiger als Autostraßen.
Inzwischen gibt es sogar "Verrückte", die in Hochgebirgen waghalsige Abfahrten wagen.

Das Bürokratenherz schlägt erst dann wieder ruhig, wenn es eine eindeutige Definition für etwas gefunden hat, und so musste natürlich auch eine Definition für das  Fahrrad geschaffen werden:»„jedes Fahrzeug mit wenigstens zwei Rädern, das ausschließlich durch die Muskelkraft auf ihm befindlicher Personen, insbesondere mit Hilfe von Pedalen oder Handkurbeln, angetrieben wird“. Für den internationalen Verkehr sind nach Art. 44 des Übereinkommens eine Bremsanlage, eine Klingel und eine Beleuchtungseinrichtung vorgeschrieben.«(Zitat aus Wikipedia über das Fahrrad, Link s. u.)

Die Namen der Zubehörteile, die das Fahrrad erst zu dem gemacht haben, was es heute ist, verraten, dass seine Erfindung und Weiterentwicklung sehr komplexe Prozesse waren (und nach wie vor sind):
Ich nenne nur weniger Beispiele:
Tangentialspeichenrad, Kettenantrieb, Diamantrahmen.

Wie ich im April 2017 gelesen habe, waren die Physiker bis vor kurzem noch nicht wirklich in der Lage, die physikalischen Grundlagen des Fahrradfahrens exakt zu beschreiben. Die früheren Erklärungen hatten sich als falsch oder zu simpel herausgestellt.
Details hierzu finden sich z. B. auf diesen Seiten:
www.spektrum.de/news/die-physik-des-fahrradfahrens/1427189  »externer Link«
de.wikipedia.org/wiki/Fahrphysik_(Fahrrad) »externer Link«

Das Fahrrad kann als Beispiel für die soziale Evolution des Menschen angesehen werden, bei dem es gelungen ist, die Grenzen der biologischen Fortbewegungsmöglichkeiten des Menschen zu durchbrechen / zu überwinden.

Weitere Informationen kann man z. B. finden:
in der Wikipedia über
- das Fahrrad »externer Link«
- die Geschichte des Fahrrades »externer Link« (seine "Evolution" ist ebenfalls lesenswert!)
Im "Spiegel" wurde anlässlich des 200. Jahrestages der Erfindung des Fahrrades (des Laufrades von Karl Drais) im November 2016 dieser Artikel veröffentlicht:
"Die erfolgreichste Notlösung aller Zeiten" »externer Link«
Darin wird erwähnt, dass es in  Deutschland ca. 45 Millionen PKW, aber (geschätzt) mehr als 80 Millionen Fahrräder gibt.
Im Technoseum Mannheim »externer Link« gab es bis zum 25.06.2017 eine Ausstellung rund um 200 Jahre Fahrradgeschichte.

Poetik, Kunst und Technik (frei nach Aristoteles)

"Poetik" ist der Titel eines Buches von Aristoteles, das ca. 335 v. Chr. entstand.
Eigentlich geht es dabei um die Dichtkunst. Wörtlich übersetzt bedeutet  das Wort "Poetik" (aus dem altgriechischen - poietike [techne]) in etwa »die schaffende, dichtende [Kunst]«.
Die Poetik spricht also über einen ganz bestimmten Teil der "Künste", die (die "Künste") im griechischen "téchnai" heißen.

Dieser Zusammenhang zwischen "Kunst" und "Technik" bzw. die Tatsache, dass beide Begriffe mit einem Wort beschrieben werden, der sich in dem griechischen Ursprungswort "techne"  / "téchnai" erkennen lässt, stimmt mit dem überein, was ich oben im Einleitungstext über meine Verwendung des Begriffs "Technik" im Sinne von "Techniken" bzw. "Kunstfertigkeiten" schreibe.

Aristoteles befasste sich in seiner Schrift  Poetik mit einer ganz speziellen
"Kunst":
der so genannten "mimetischen" - d. h. nachahmenden, darstellenden - Kunst. Bei Aristoteles ist es speziell die sprachliche Kunst (die Redekunst und die Dichtkunst), wie sie z. B. in Theaterstücken zu finden ist.
(Quelle: Wikipedia-Artikel über Poetik (Aristoteles), angesehen am 21.10.2019)

Neben dem 1. Teil der Poetik, die sich vor allem mit der Tragödie und dem Drama befasst, hatte Aristoteles einen 2. Teil erwähnt, der die Komödie behandeln sollte, jedoch verschollen ist.
Ich erwähne diesen Fakt sehr gern, da es in Umberto Ecos berühmten Roman "Der Name der Rose" um diesen 2. Teil geht, also um die menschliche Fähigkeit bzw. "Fertigkeit" bzw. "Kunst" des Lachens.

Eine Kunstfertigkeit (Kunst-Fertigkeit) ist nicht nur Begabung oder Veranlagung, sie muss auch gelernt, geübt, trainiert, gepflegt werden. Diese Fertigkeit besteht letztlich darin, diese Kunst genießen zu können.

In diesem Sinne möchte ich diese menschliche Fähigkeit des Lachens mit zu den "Techniken und Kunstfertigkeiten" zählen. Auch sie muss gepflegt werden.
Es wäre zu wünschen, wenn die kulturelle Entfaltung der Menschheit mit einer "Kunst des Lachens" einherginge, die  liebevoll  und genussvoll entfaltet und entwickelt wird.

Das schreibe ich nicht nur wegen meines Zukunftsmodells der HEITEREN ZUKUNFT. Ich denke, dem zum Lachen fähigen Menschen gehört die Zukunft.