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WORTSAMMLUNG VON A BIS Z  - ZUKUNFT

Nun wurde es allerhöchste Zeit, Wörter rund um das schöne Wörtchen "Zukunft" separat zu sammeln. Die HEITERE ZUKUNFT als ein Thema dieser "Elf-Theme-Website", verlangt geradezu danach, sich auch sprachlich mit dem Wort "Zukunft" zu beschäftigen.

Schließlich ist es das wichtigste Wort, das die Menschheit hat.
Vielleicht hat sie keine Zukunft mehr, aber sie hat Wörter für die Zukunft.

Ständig finden alle möglichen Kongresse, Tagungen, Beratungen über die Zukunft statt, Parolen werden - wie man so schön sagt - "herausgehauen"; die einen schüren schlimme Ängste um die Zukunft, die anderen geben ihre Hoffnung auf eine "bessere Zukunft" nicht auf und tun alles, was in ihrer Kraft und Macht steht, sie wahr werden zu lassen.

Wir bauen Zukunft
Das war eine Kampagne der Bundesregierung, für die es sogar eine "Bildwortmarke" gibt:
                                     Bildwortmarke wir bauen zukunft
gespeichert habe ich das Bildchen im Jahr 2011. Habe später nichts mehr davon gehört. Die Sache Ist wohl - wie so viele Kampagnen - wieder im Sande verlaufen.

Erste Texte zu einzelnen "Zukunfts"-Wörtern


• Zukunftszentrum Deutschland
Nun aber geht es voran mit dem Wir bauen Zukunft - ein ganzes Zukunftszentrum soll es werden. Die Idee hierfür hatte Olaf Scholz im Jahr 2021 öffentlich gemacht. Ihm ging es damals u. a. um die "Umbruchskompetenz der Ostdeutschen".
Für 200 Millionen Euro soll es nun gebaut werden - in Halle / Saale (für Wessis: in Sachsen-Anhalt A)- dieses (zitiert aus der MZ vom 02.05.2025, S. 1):"Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation".Gerade ist der Preisträger eines Architekturwettbewerbs verkündet worden, im Jahr 2030  soll es eröffnet werden, zum 40. Jahrestag der Einheit.
"Jährlich sollen es hunderttausende Menschen besuchen."Es gibt offenbar noch ein klitzekleines Problem: Man weiß nicht so genau, was dann in dem Gebäude angeboten werden soll.
Ich bitte, die Verwendung von "soll/sollen" zu beachten.

• Zukunftssorgen
(06.12.2024)
"Viele Deutsche haben Zukunftssorgen"
Das ist die Überschrift in einem kleinen Beitrag der MZ vom 04.12.2024, Seite 6
Die Nachricht darüber, von welchen Zukunftssorgen  viele Deutsche geplagt werden, ist so erschütternd, dass ich den Text in voller Länge hier zur Kenntnis geben muss. Kein Wort von Angst davor, dass der Krieg auch nach Deutschland kommen kann oder die Kriegsherde in der Welt sich zu einem Flächenbrand ausweiten könnten, mit all den Auswirkungen auf das Leben der Menschen, die Natur, die Umwelt und - nicht zu vergessen - das Klima.
WIESBADEN/DPA. Gestiegene Preise und wirtschaftliche Unsicherheit belasten immer mehr Menschen in Deutschland. In einer Erhebung im Auftrag der Auskunftei Schufa gab mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Haushalte mit mehr als 4000 Euro Netto-Einkommen an, stark beunruhigt zu sein. Über alle Einkommensgruppen hinweg liegt der Wert sogar bei 65 Prozent.

• Zukunftsfähigkeit und Zukunftskompetenz
Da muss man hellhörig werden: es gibt ein Institut (das "Prognos-Institut"), das erstellt aller drei Jahre einen "Zukunftsatlas" für deutsche Landkreise und kreisfreie Städte. Darin geht es zum die "wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit" anhand von sage und schreibe 29 Indikatoren.  Dabei werden die Platzziffern 1 bis 402 verteilt. Die vorderen Plätze sind natürlich die der "Gewinner". Auch wer aufgeholt hat, kann sich als "Gewinner" fühlen.
Die meisten Kreise werden von den Aussagen des Atlas nicht überrascht sein. Lösungsvorschläge, wie die "strukturschwachen" Regionen aufholen können, gibt es in dem Atlas ganz bestimmt nicht.
Ich tippe mal auf die Namen der Mitarbeiter des Instituts: das Orakel von Delphi, Kassandra, Hiob, Buchela.
In der kurzen Zeitungsmitteilung (ich werde mich hüten, den ganzen "Zukunftsatlas" zu lesen, der hat sicher mindestens 372 Seiten) der MZ vom 28.05.2016, S. 2 steht übrigens nicht, ab welcher Platznummer einem Kreis die Zukunftsfähigkeit abgesprochen wird. Was macht man eigentlich mit einer Region, die keine Zukunftsfähigkeit
hat?
Das Wort "Zukunftsfähigkeit" ist gefährlich, denn es enthält die indirekte Aussage, dass die betroffenen, "abgehängten" Regionen selbst zu wenig dafür getan haben. Und es stempelt ab in einer  Art "sich selbst erfüllenden Prophezeiung": "das ist eine nicht mehr zukunftsfähige Region" löst die Reaktion aus: da gehen Unternehmen, die sich einen Standort aussuchen können und den Altas kennen, nicht mehr hin: ein Teufelskreis.
Für Sachsen-Anhalt werden in dem MZ-Artikel "Düstere Zukunftschancen für Kommunen und Landkreise" prophezeit - "düstere Chancen", was für eine Wortwahl!
Aber wir haben noch einmal Glück gehabt: die Bundesregierung hat ein "Zukunftsinvestitionsprogramm" aufgelegt.

Zukunftskompetenz
Das Wort sagt so ungefähr das gleiche aus wie das vorherige: Zukunftsfähig ist man nur mit der zugehörigen "Zukunftskompetenz". Kompetenz hat man oder hat man nicht. Besser noch: man selbst hat sie, aber die anderen haben sie nicht.  
In meiner Fundstelle dieses Wortes (MZ vom 06.04.2019, S. 5) geht es um diese Kompetenz der CDU - nicht so sehr um die Frage, ob diese sie hat, sondern mehr darum, dass diese (vorausgesetzte) "Zukunftskompetenz der Union in der öffentlichen Wahrnehmung in den Vordergrund rückt".  Dann hätten wir da noch im Angebot: Zukunftspaket.

Auf einer Seite in der HEITEREN ZUKUNFT habe ich zahlreiche Wörter rund um das Wort "Zukunft" zusammengestellt:
      ZUKUNFTSPAROLEN (in HEITERE ZUKUNFT • NUN ERST RECHT » NEUE WEGE)
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   A  Kleine Anmerkung zu "Sachsen-Anhalt"
Das jetzige Bundesland war in der Zeit der DDR strukturiert in  den "Bezirk Magdeburg" und den "Bezirk Halle". Halle verlor den Wettkampf um die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt. 
Bis heute sind die beiden Teile des Bundeslandes noch nicht wirklich zusammengewachsen. So viel zum Problem "Einheit".