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NEUE WEGE

ZUKUNFTSSAAT UND KEIME DES NEUEN


Zukunft ist wie eine Pflanze, die aus einem Samen wächst und allmählich Kraft gewinnt.
Deshalb nenne ich diese Anzeichen der Zukunft die "Zukunftssaat" und die "Keime des Neuen". Ich begebe mich auf die Suche nach ihnen ...

Wenn gilt, dass Zukünftiges schon in der Gegenwart sichtbar ist (wird), dann ist klar, dass Zukunft nicht schlagartig, schon gar nicht "revolutionär" daherkommt.

Die äußerlichen "Revolutionen" sind eher so etwas wie ein "Siedeverzug" in einer überhitzten Flüssigkeit - der Dampf (das Neue) hat sich gebildet, will sich bilden, aber er (es) bekommt keine "freie Bahn". Eine zu starke Behinderung des Neuen führt zu einem Erneuerungsstau, der sich dann mit aller Macht und chaotisch den Weg bahnt.


Ein Beispiel aus der Vergangenheit: Bildungspolitik

Ein mir äußerst interessant erscheinendes Beispiel war die Vorbereitung einer Bildungsreform vor dem 1. Weltkrieg in Deutschland. Es liefen entsprechende theoretische Vorbereitungen, die Suche nach dem besten Weg ihrer Umsetzung war in vollem Gange, als der 1. Weltkrieg alles über den Haufen warf. In der Weimarer Republik war man nicht in der Lage, an die guten Gedanken der "alten Zeit" anzuknüpfen - mit den bekannten Ergebnissen eines ständigen Hick-Hack, ständiger Änderungen und letztlich Störungen einer gesunden bildungspolitischen Entwicklung.
Die damalige "Saat" konnte nicht aufgehen, die ersten Keime waren zu schwach, um überleben zu können. Das Hin und Her in den 20er Jahren verhinderte ihr Überleben.

Mit dem heutigen bildungspolitischen Föderalismus ist das "Hick-Hack" sogar noch vergrößert worden. Gegenwärtige Entwicklungen (z. B. Verfall von Schulen und "Lehrermangel", gar nicht zu reden von den inhaltlichen Schwächen der Bildungsarbeit)  kann man nur noch als "Verwüstung" beschreiben, will man im Bild der Gartenarbeit (säen für das Wachsen "neuer Keime" und pflegen der zarten jungen Pflanzen) bleiben.

D. h. unser heutiges Bildungswesen krankt noch immer daran, dass die ersten Bestrebungen für eine umfassende Bildungsreform von vor über 100 Jahren nicht "harmonisch" umgesetzt werden konnten.


Gewächshäuser für die "Keime des Neuen" werden benötigt

In unserer ziemlich rauen "marktwirtschaftlichen Landschaft" verlangt schon der übliche Überlebenskampf (Konkurrenzkampf) von vielen Menschen eine Deformation ihres Mensch-Seins. Robustheit, Gleichgültigkeit gegenüber der Not anderer Menschen,  Erfolg und Reichtum um jeden Preis - und sei es auf Kosten anderer Menschen - sind die Randbedingungen in dieser extremen Lebensumwelt, der viele Menschen und vor allem auch sehr schöne und brauchbare neue Ideen  oft nicht gewachsen sind.

Will man wirklich Zukunft gestalten, muss man diesen "Keimen des Neuen" Zeit und Raum geben, sich entwickeln zu können und  kräftig genug zu werden, bis sie sich dem "rauen Leben" stellen können.

Fördermöglichkeiten,  die neue Ideen ganz unbürokratisch unterstützen, werden in viel stärkerem Maße benötigt.
Ich möchte es einmal so formulieren:
Wenn hundert Menschen in einer Stadt fünfzig verschiedene Ideen haben, von denen man noch gar nicht absehen kann, ob sie überhaupt "gut" sind bzw. welche von ihnen sich wirklich von einem "Keim" zu einer lebensfähigen Pflanze entwickeln wird, dann muss man alle diese Ideen unterstützen.
Wenn zum Schluss - wie im Gewächshaus und im Garten - von diesen fünfzig auch nur zwanzig Projekte überleben, hat es sich gelohnt, alle zu fördern.  

Meine nun mehr als 20 Jahre alte Idee, hier in Wittenberg ein Projekt "Physik zum Anfassen" zu starten, ist ein Beispiel dafür, wie "Keime des Neuen" am "fehlenden Gewächshaus" scheitern.

Wenn man bedenkt, dass eines der Hauptkriterien des Überlebens die ökonomische Überlebensfähigkeit ist, Projekte also daran scheitern, dass sie sich finanziell nicht schnell genug selbst tragen können (die dann ggf. am Tropf der Fördermittel oft eher dahinvegetieren als wirklich kreative Lebenskraft entfalten zu können), dann gewinnt die Idee des "Bedingungslosen Grundeinkommens" um so mehr an Bedeutung.

Mit diesem Grundeinkommen könnten viele Menschen versuchen, ihre Ideen erst einmal ohne Sorge um das alltägliche Überleben starten. Es wird sich dann schon zeigen, ob sie gebraucht werden, von den Menschen angenommen werden. Egal, ob Bio-Gartenbau oder Nähstube, Kinder- und Sportprojekte oder neue technologische Ideen -
das "Bedingungslose Grundeinkommen" könnte vielen Menschen den Sprung vom Traum in die Realisierung ihrer Ideen ermöglichen. Es könnte sich sozusagen als "Gewächshaus neuer Keime" entwickeln.

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(siehe auch die Seite GRUNDEINKOMMEN)