HEITERKEIT UND LEBENSFREUDE ALS DAS ZUKUNFTSPRINZIP
SPASS UND SPASSGESELLSCHAFT
Späße zu machen und Witze zu reißen gehört natürlich elementar zur Gesellschaft, zum Umgang der Menschen miteinander, macht das Leben oft erträglicher und freudvoller.
Diesen Aspekt des Spaßes will ich hier auch gar nicht ausführlicher betrachten.
Die "verkehrte Heiterkeit", der "Amüsierfaschismus"
Mir geht es um eine spezielle Art von Spaß, die ich als "verkehrte Heiterkeit" bezeichnen
möchte,
um
eine Art von Spaß, die Peter Sloterdijk vor Jahre einmal als "Amüsierfaschismus" bezeichnet hat.
Dabei geht es - vor allen Dingen
in den Medien - um Tabubrüche, bewusste Verletzung der Menschenwürde, das Übertreten von Anstandsgrenzen zum Selbstzweck bzw. um der Einschaltquoten willen.
Es geht um die "Blödelkultur", um Albernheiten auf unterstem, geistlosestem Niveau und damit um
eine Art von Massenverdummung, die geradezu entsetzlich und beängstigend ist.
Spaßgesellschaft - das Wort ist ein bisschen aus der Mode gekommen, hat es doch einen negativen Klang. Also wurde die
"Fun-Gesellschaft" erfunden.
Jemand sagte einmal im Zusammenhang mit dieser "Fun-Gesellschaft":
"Es ist eh alles zu spät ...!"
Spiegelt sich also in diesem gedankenverdrängenden allgegenwärtigen Amüsement eine Art Weltuntergangsstimmung? Steckt dahinter die blanke Zukunftsangst?
Die heutige "Spaßgesellschaft" ist übrigens keine "geistige Vorwegnahme einer heiteren Zukunft", sondern das Gegenteil: die Verarschung der Menschen, die ein
Bedürfnis nach mehr Heiterkeit und Lebensfreude im Alltag haben.
In dieser
"Fun-Gesellschaft" wird dieses Bedürfnis auf allerniedrigstem, albernen Niveau "befriedigt". Denn Befriedigung ist wohl weniger der Ausdruck für das, was diese "Spaß-Gesellschaft" macht. Dafür wäre wohl eher das Wort "Betäubung" angebracht:
Die Betäubung
der Sehnsüchte vor allem der jungen Menschen.