banner fri - FRIDOLIN, DIE GESCHICHTE EINES ATOMMODELLS
FRIDOLIN
DIE GESCHICHTE EINES NEUEN MODELLS VON DER STRUKTUR DER MATERIE -
INTERESSE WECKEN FÜR MEIN MODELL

DIE PHYSIKERINNENTAGUNGEN  2003 UND 2007

Meine Teilnahme an diesen beiden Tagungen muss ich vollständigkeitshalber erwähnen. Diese Tagungen fanden und finden bis heute jährlich einmal statt.
Ich nahm an zweien von ihnen - in den Jahren 2003 und 2007 - teil.
Im Jahr 2003 fand die Physikerinnentagung in Augsburg statt, im Jahr 2007 dann in Osnabrück, jeweils Anfang November.

Auch hier hatte ich - wie schon beim Kongress "Frauen in Naturwissenschaft und Technik" interessante Begegnungen, konnte interessante Vorträge hören und merkte, dass ich auch hier am falschen Ort war mit meiner Hoffnung, Interesse für mein Modell und meine Gedanken zu finden.

Zu beiden Tagungen hatte ich mich mit einem Beitrag angemeldet.
In Augsburg wurde mir lediglich die Möglichkeit gegeben, eine "Posterwand" zu gestalten. In Osnabrück durfte ich einen 15-Minuten-Vortrag halten.

Die Physikerinnentagung im Jahr 2003 in Augsburg

Wie soll man auf einer Posterwand die Idee des Modells vorstellen?
Das war einfach unmöglich.

So hatte ich ein Lesematerial in Form einer kleinen Broschüre erstellt:
"Denkmöglichkeit für ein neues Atommodell"

Unter Zeitdruck erarbeitet und in letzter Minute mit einem ständig streikenden Drucker ausgedruckt, waren ganze 10 Broschüren zusammen gekommen.

Titelblatt des LesematerialsTitelblatt des Lesematerials
Foto von der dpt2003Ganz rechts auf dem Foto* bin ich zu sehen, links sieht man ein Stück meiner Posterwand.

* Ausschnitt aus einem Foto, das ich auf der Website der Physikerinnentagung 2004, in einem Rückblick auf das Jahr 2003 gefunden hatte. Jetzt - Anfang des Jahres 2021 - fand ich diese Seite nicht wieder, kann also keine genauere Quellenangabe machen. )

Als ich dann vor der Posterwand mit Teilnehmerinnen der Tagung ins Gespräch kommen wollte, war das eher ein "small talk" als eine Vorstellung meines Modells. Ein junger Mann (!) verwickelte mich so sehr in eine Diskussion, dass ich gar nicht mehr mit anderen Physikerinnen sprechen konnte ...

An ein Gespräch in einer der Tagungspausen erinnere ich mich noch sehr gern: eine ältere Dame erzählte, dass sie Mathematiklehrerin war und ihr erst kurz vor dem Eintritt ins Rentenalter aufgefallen war, dass Jungen und Mädchen oft unterschiedlich an die Lösung mathematischer Probleme herangingen, dann natürlich zum gleichen Ergebnis kamen.

Eine für mich äußerst spannender Vortrag war der von zwei Professoren der Uni Augsburg, die sich - einmal aus der Physik und einmal aus der Literaturwissenschaft kommend - in einem gemeinsamen Seminar
"Farben und Licht in ästhetischer und physikalischer Perspektive" über vor allem Goethes Farbenlehre ausgetauscht hatten und davon berichteten.
Goethe selbst hatte seine "Farbenlehre" als sein Hauptwerk bezeichnet.
Da diese einerseits nicht zur Literaturgeschichte gehörte, andererseits aus physikalischer Sicht als unwissenschaftlich gilt, spielte diese Arbeit Goethes in beiden Disziplinen keine Rolle, fühlte sich niemand dafür "zuständig", wurde einleitend erwähnt.
Nun war also mit dem Seminar ein erster vorsichtiger Kontakt beider Disziplinen hergestellt - doch es zeigte sich, dass es schon auf der sprachlichen Ebene Verständigungsschwierigkeiten gab. Man musste sich erst einmal sprachlich annähern.

Die Physikerinnentagung im Jahr 2007 in Osnabrück

Wie soll man  in einem 15-Minuten-Vortrag die Idee des Modells vorstellen?
Das war einfach unmöglich.

So hatte ich statt dessen die Idee, meine damalige Website
www.eine-weibliche-physik.de* vorzustellen, auf der ich das Modell beschrieb.
Ich hoffte, dass von den Zuhörerinnen einige sich auch für meine Website interessieren würden und daraus ein Gedankenaustausch entstehen könnte.
Natürlich hatte ich viel zu viele Gedanken notiert, die ich ansprechen wollte. Natürlich war ich nach fast 20 Jahren, in denen ich nicht mehr unterrichtet hatte, viel zu aufgeregt, natürlich ging alles, was schief gehen konnte, schief.
Es war eine einzige Katastrophe ...

* Angemerkt am 15.03.2024:
Diese Website habe ich bereits vor Jahren  "aus dem Verkehr gezogen". Ich stelle das abstract für die Physikerinnentagung 2007 daraus auf der nächsten, mit dem  heutigen Tag neuen Seite vor:
EINE WEIBLICHE PHYSIK.

Um so interessanter war der auf meine Ausführungen folgende Vortrag von Prof. Schmidt
                                  "Philosophie für Physikerinnen",
der im Programmheft so angekündigt wurde:Trotz Komprimierung der Studieninhalte in den Bachelor- und Masterstudiengängen gibt es immer noch - oder schon wieder - Physikstudentinnen, die sich für philosophische Fragen interessieren.
Wie kommt das?
In dem Vortrag werden dazu drei Thesen diskutiert, die sich durch die Stichworte Naturphilosophische Motivation, Überschreitung von Grenzen der Fachdisziplin und wissenschaftstheoretische Selbstreflektion charakterisieren lassen.
Dennoch besteht die Gefahr, dass die interessierte Physikstudentin durch die Lektüre von Fachphilosophen enttäuscht wird. Am Schluss des Vortrags werden deshalb Tips zu geeigneter Literatur gegeben.
Noch immer oder schon wieder interessieren sich Physikerinnen für Philosophie?
Ich erinnere mich noch, dass er in dem Vortrag scherzhaft anmerkte, dass für Physikerinnen Philosophie das sei, was die Ornithologie für die Vögel ist.

Natürlich dachte ich dabei an meinen eigenen Weg: den zaghaften Wunsch nach einem an das Physikstudium sich anschließenden Philosophiestudium, den langen Weg bis zur Philosophielehrerin, die Lust am Selber-Denken und vor allem die am Verknüpften von physikalischem Wissen mit philosophischen Fragen ...